Svendsen holt Biathlon-Weltcup vor Sumann

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Der erste Gesamtweltcup-Triumph im Biathlon für Österreich ist ausgeblieben. Der Steirer Christoph Sumann musste sich im letzten Einzelrennen der Saison in Chanty-Mansijsk mit Rang 23 begnügen und blieb schließlich in der Endabrechnung 15 Punkte hinter dem zuvor punktegleichen Norweger Emil Hegle Svendsen, dem Platz 14 locker zu seiner ersten großen Kristallkugel reichte.

Grund zu jubeln gab es im abschließenden Massenstartbewerb für Österreich aber dennoch, da Weltmeister Dominik Landertinger für den vierten österreichischen Saisonsieg sorgte: "Ein super Saisonabschluss, einfach perfekt. Das war ein super Rennen", lautete der erfreute Kommentar des 22-jährigen Tirolers, der lediglich beim ersten Schießen einen Fehler verzeichnet hatte.

Sumann war mit dem erfolgreichen Olympia-Winter trotz der verpassten Kugel dennoch höchst zufrieden: "Ich bin überhaupt nicht traurig, für mich ist das eine perfekte Saison. Emil hat es sich verdient, er hat so viele Rennen ausgelassen und trotzdem gewonnen. Ich war heute ganz ehrlich nicht in der Lage und habe mir sehr schwergetan. Ich war heute einfach blitzeblau", erklärte Sumann, dem vier Schießfehler unterliefen.

Der erreichte zweite Platz im Gesamtweltcup stellt das Topergebnis für den ÖSV in der Weltcupgeschichte dar, bisher war ein vierter von Alfred Eder die beste Platzierung gewesen. Sumann, der Olympiazweite in der Verfolgung, durfte in Sibirien aber trotzdem eine Kristallkugel in Empfang nehmen, er bekam die Trophäe für den Gewinn der Einzelwertung überreicht.

Der Triumph des 24-jährigen Svendsen geriet nie in Gefahr, denn er lag nach drei fehlefreien Schießeinlagen bis zum letzten Anschlag ständig deutlich im Spitzenfeld und damit auch klar vor Sumann. Dieser hatte sich mit zwei Fehlschüssen früh hinten im 30er-Feld einreihen müssen. Wie Sumann handelte sich zwar auch der Norweger im finalen Stehendanschlag zwei Fehler ein, der zweifache Olympiasieger kürte sich aber schließlich ungefährdet zum Nachfolger seines Landsmannes Ole Einar Björndalen.

Mit Simon Eder, der hinter Arnd Peiffer (GER) und dem 40-jährigen Halvard Hanevold (NOR), der seine Karriere mit einem tollen Resultat abschloss, auf Rang vier und Daniel Mesotisch auf Platz elf lieferten auch weitere Österreicher erneut eine starke Vorstellung ab. Die mannschaftliche Geschlossenheit spiegelt sich auch in der Endabrechnung wider. Landertinger wurde im Gesamtweltcup Sechster, sein Salzburger Teamkollege Eder Achter und Mesotitsch Zwölfter.

ÖSV-Cheftrainer Reinhard Gösweiner bilanzierte nach der Erfolgssaison mit Staffel- und Massenstart-Silber für Sumann bei Olympia und 18 Weltcup-Podestplätzen positiv. "Man muss die gesamte Saison sehen, wir haben so viel erreicht, es hat heute leider nicht gereicht. Für Sumann ist es natürlich traurig, wenn man so knapp dabei ist und es nicht klappt. Aber im Großen und Ganzen muss man einfach zufrieden sein", betonte der ÖSV-Coach.

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