Titelverteidiger Schlierenzauer ohne Druck zur WM

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Gregor Schlierenzauer geht mit dem Verständnis, der beste Skiflieger der Welt zu sein und dem Wissen, derzeit nicht ganz in Topform zu agieren, in die am Freitag beginnende Skiflug-Weltmeisterschaft in Planica. "Ich mache mir keinen Druck, ich bin ja schon Weltmeister. Ich weiß, dass ich nicht in bester Form bin, weiß aber auch, dass ich der weltbeste Skiflieger bin", so der 20-jährige Tiroler.

Drei Siege bei vier Antritten in Planica lassen Schlierenzauer nach dem Verpassen des Gesamtweltcups und überstandener Erkältung positiv in Richtung letzten Saisonhöhepunkt blicken. "Ich freue mich schon sehr auf die WM und will einfach lässige Flüge zeigen. Skifliegen ist wie die Formel 1 die Königsklasse", meinte der Weltmeister von Oberstdorf 2008 voller Vorfreude im Gespräch mit der APA.

Seine Saisonbilanz vor den Wettkämpfen in Slowenien fällt nach acht Weltcupsiegen, drei Olympiamedaillen einerseits und dem Verpassen eines Olympia-Einzeltitels und des Gesamtweltcups andererseits gemischt aus. "Es hat sehr vieles funktioniert, aber einiges war auch hart erkämpft und ist nicht so leicht von der Hand gegangen. Eine Medaille am Ende der Saison wäre eine Draufgabe. Wenn ich meine idealen Sprünge finde, dann kann alles passieren", kündigte der Stubaitaler an.

Aufgrund der jüngsten Dominanz des Schweizers Simon Ammann trat er aber auch auf die verbale Bremse. "Ammann ist in gewaltiger Form und hat einen Materialvorteil und auch die restliche Konkurrenz schläft nicht", meinte der entthronte Weltcupsieger. Beim Skifliegen mache der Vorteil durch Ammanns Bindung noch mehr aus als auf Skisprungschanzen. "Die Bindung wurde ja für das zweite Flugdrittel konstruiert. Aber Ammann gelingt auch die Verbindung von Absprung in den Flug am besten, das hat mit der Bindung nichts zu tun. Bei der Skiführung in der Luft bin ich der Beste, er hat das mit dem Material kaschiert", erläuterte der Tiroler.

Neben Ammann hat er auch den slowenischen Skiflugweltcupsieger Robert Kranjec auf der WM-Rechnung, aus dem eigenen Team schätzt Schlierenzauer Vizeweltmeister Martin Koch am höchsten ein. Einmal mehr äußerte er sich kritisch über das auch in Planica zur Anwendung kommende neue Reglement. "Es ist nicht ausgereift. Ich wäre bei der WM lieber nach den alten Regeln gesprungen. Es wird von den Windverhältnissen abhängen, wie es sich auswirkt", meinte der 32-fache Weltcupsieger.

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