Die rätselhafte "Art Gastritis", die Dominic Thiem vor den US Open geschwächt und beim Zweitrunden-Match gegen Ben Shelton zur Aufgabe gezwungen hatte, könnte tiefere Ursachen haben. Alexander Zverev glaubt, dass Thiem Depressionen hatte.
Während sich Dominic Thiem im Red Bull Performance Center in Salzburg durchchecken lässt, sorgt eine Aussage von US-Open-Viertelfinalist Alexander Zverev (kracht in der Nacht auf Donnerstag auf den Weltranglisten-Ersten Alcaraz) für Aufsehen.
Im Podcast mit seinem Freund Toni Kroos "Einfach mal luppen" spricht der deutsche Tennisstar über die bittere Niederlage gegen Dominic Thiem im US-Open-Finale 2020: "Das is so ein Tag, den ich seit drei Jahren versuche, zu vergessen."
Zverev: »Thiem hat andere Probleme«
Dann geht Zverev auf die Situation seines österreichischen Kumpels ein: "Dominic hat leidergottes nach dem Finale andere Probleme". Wie Thiem (2021 am Handgelenk) hatte sich auch Zverev schwer verletzt - im French-Open-Halbfinale 2022 gegen Nadal hatte er sich Bänderrisse im Knöchel zugezogen. Zverev im Podcast: "Der große Unterschied ist, dass Dominic vor der Verletzung - ich glaub, seit den Australian Open bis Madrid - nicht gespielt hat. Das heißt, er hat andere Probleme gehabt, hat Depressionen gehabt. Hat er ja auch öffentlich gesagt. Und er hat sich verletzt, weil sein Körper nicht in dieser sportlichen Leistungsphase war."
Seine psychische Krise hatte Thiem heuer im März nach der Auftakt-Niederlage gegen Cristian Garin in Chile öffentlich gemacht: "Ich fühle mich körperlich gut. Aber sobald ich den Platz betrete, habe ich mentale Probleme."
Eigener Mentaltrainer hilft Thiem
Inzwischen hat Thiem einen Mental-Trainer engagiert: Beim ATP-Turnier in Kitzbühel und zuletzt auch bei den US Open in New York saß der Sportpsychologe Andreas Marlovits in der Betreuerbox. Doch Insider schätzen: Bis der ehemalige Weltranglisten-Dritte wieder ganz auf der Höhe ist, wird es noch dauern.