Deutscher Loch holte Rodel-Gold, Daniel Pfister 6.

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Der Deutsche Felix Loch hat sich in Whistler überlegen Olympia-Gold im Rodel-Einsitzer gesichert. Der 20-jährige, zweifache Weltmeister setzte sich mit viermaliger Laufbestzeit vor seinem Landsmann David Möller durch. Bronze holte der italienische Titelverteidiger Armin Zöggeler. Daniel Pfister wurde als bester Österreicher Sechster. Wolfgang Kindl und Manuel Pfister belegten die Ränge 9 bzw. 10.

Die Herren-Entscheidung war nach der Tragödie um den Georgier Nodar Kumaritaschwili vom Damen-Start ausgefahren worden. Mit der Verkürzung der Strecke kamen die Rodler unterschiedlich gut zurecht. Während die Deutschen Loch und Möller ihre Stärke am Start ausspielten, vermochten Zöggeler, der seine dritte Goldene in Serie verpasste, aber immerhin seine fünfte Olympia-Medaille gewann, und der Russe Albert Demtschenko, der Zweite von Turin 2006, ihre Fahrkünste nicht voll auszuspielen.

Loch, der mit 18 Jahren zum jüngsten Rodel-Weltmeister avanciert war, freute sich über seine Leistungen. "Das waren vier Top-Läufe ohne großen Fehler. Der Schlitten und die Tagesform haben optimal gepasst. Das wird ein bisschen ein längerer Abend werden", sagte der am Königssee lebende Sohn des Bundestrainers.

Die drei Österreicher durften mit ihren Platzierungen unter den ersten Zehn positiv bilanzieren. Daniel Pfister freute sich über einen gelungenen Saisonabschluss. "Mir ist es den ganzen Winter nicht so toll gelaufen wie erhofft und hier im Training auch nicht. Aber ich habe mich konstant gesteigert, daher bin ich sehr zufrieden", sagte der 23-Jährige. "In Turin war ich 13., jetzt 6. Ich hoffe, dass mir in vier Jahren noch so eine Steigerung gelingt. Am Montag beginnt die Vorbereitung für Sotschi."

Seine zwei jüngeren Teamkollegen wären lieber vom Herrenstart gefahren. Doch das war nach dem tödlichen Unfall kein Thema mehr. "Auch andere Länder wären gerne von oben gestartet, aber wir verstehen alle, dass das angesichts der Umstände nicht möglich war", sagte ÖRV-Sportdirektor Markus Prock. "Der sechste Platz ist eine sehr gute Platzierung. Unser Ziel hier bleibt eine Medaille, wir haben ja noch die Doppelsitzer und die Damen."

Wolfgang Kindl, der als Neunter 2,130 Sekunden Rückstand hatte, war von seiner Steigerung gegenüber dem Abschlusstraining angetan. "Wir haben beim Material umgestellt, haben riskiert, und das ist voll aufgegangen. Es hätte nicht besser laufen können", meinte der 21-jährige Tiroler. Nun gelte es, an der Athletik zu arbeiten. "Wir werden versuchen, das Startdefizit auszumerzen und so näher an die Deutschen heranzukommen, denn in der Bahn sind wir sauschnell", erklärte der EM-Zweite 2010.

Auch Manuel Pfister war "total zufrieden" mit dem zehnten Rang (+2,184), "obwohl von oben vielleicht mehr möglich gewesen wäre." Der Zillertaler sieht das gelungene Debüt als Motivation für die nächsten Jahre. "Technisch und athletisch haben wir noch viel Potenzial zur Verbesserung."

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