Nach Paris-Debakel

Federer freut sich auf Wimbledon

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Am "heiligen Tennisrasen" will Schweizer Nummer 1 der Tenniswelt endlich den 13. Major-Titel seiner Karriere einfahren.

Rafael Nadal ließ sich am Montag im sonnigen Paris mit seinem silbernen Siegerpokal neben dem Eiffelturm fotografieren, Roger Federer flüchtete nach einem seiner dunkelsten Momente auf dem Tennisplatz mit einem Privatjet aus der französischen Hauptstadt. "Nadal, vier Titel. Federer, vier Spiele. K.o. in drei Runden", schrieb die Sportzeitung "L'Equipe" am Tag nach der 1:6,3:6,0:6-Demontage des Weltranglisten-Ersten aus der Schweiz im Finale der French Open.

Negativ-Hattrick
Das dritte Endspiel nacheinander hat Federer nun in Paris gegen den 22-jährigen Spanier verloren, auf Sand hat er ihn erst ein Mal bezwungen. "Es ist nicht entscheidend, wie das passiert ist. Das Match ist vorbei, die Sandplatz-Saison ist vorbei. Ich bin nur hier, um ein paar Fragen zu beantworten und nicht, um das Match zu analysieren", sagte Federer am Sonntagabend in der Pressekonferenz. Die dunkle Kappe hatte der zwölfmalige Grand-Slam-Sieger tief ins Gesicht gezogen, auf seinem T-Shirt stand in drei verschiedenen Farben: "Paris, Paris, Paris". Die Sehnsucht nach dem ersten Titel in der Hauptstadt bleibt unerfüllt.

Historisch
So einseitig wie diesmal war ein French-Open-Finale seit 1977 nicht mehr. Zu klar das Ergebnis, zu eindeutig die Kräfteverhältnisse. Natürlich hat der Linkshänder aus Mallorca ein bärenstarkes Turnier gespielt und völlig verdient als zweiter Spieler nach Björn Borg den vierten Roland-Garros-Titel in Folge gefeiert. Aber Federer beschränkte sich in seiner Analyse auf die Stärke des Gegners und ging mit sich erstaunlich gelassen ins Gericht. "Ich habe alles versucht und bis zum Ende gehofft, aber es hat nicht gereicht", sagte der Schweizer. "Es ist eine harte Niederlage, aber es ist okay. Ich versuche es wieder."

Gras-Spezialist
Die kurze Rasensaison soll jetzt schnell über den Schmerz hinwegtrösten. In dieser Woche soll Federer in Halle aufschlagen, wo er zunächst auf den Deutschen Michael Berrer trifft.

Schon melden sich die ersten Skeptiker, die die Dominanz des fünfmaligen Wimbledon-Siegers auf Gras in Gefahr sehen. "Nadal kann in diesem Jahr Federer auch in Wimbledon schlagen", glaubt Björn Borg. Der Branchenführer aus Basel denkt das nicht. "Ich habe seit fünf, sechs Jahren auf Gras nicht verloren", sagte Federer. "Ich fühle mich nach wie vor sehr stark und sehe mich auf Rasen als Favorit."

Krankheit überwunden
Nach der durchwachsenen ersten Saisonhälfte mit Krankheit, Australian-Open-Aus im Halbfinale, acht Niederlagen und nur einem Titel in Estoril geht Federer angeschlagen in die zweite Jahreshälfte. Seine Krankheit sei ausgestanden, erklärte er auf der Pressekonferenz. Er fühle sich körperlich fit und gesund, versicherte der Schweizer auf Nachfrage.

Nur ein Mal reagierte er gereizt. "Roger, ich würde gerne wissen, ob Sie glauben, eines Tages in Roland Garros gewinnen zu können?" fragte eine Reporterin. "Ja", antwortete Federer. "Sicher?" so die Nachfrage. "Wären Sie zufrieden, wenn ich Nein antworten würde? Also Nein. Sie wählen die Antwort. Aber ich, ich sage Ja."

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