Zwei Testspiele gegen Tschechien

ÖHB-Männer holen EM-Feinschliff bei Südstadt-Camp

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Noch zwei Tests gegen Tschechien als Abschluss der Vorbereitung auf die Handball-EM - dann wird es ernst für unsere Handball-Stars.

Nach einem halben Jahr Pause hat Österreichs Handball-Nationalteam der Männer dieser Tage wieder zusammengefunden. Am Anfang der sechs Monate stand die am 2. Mai gegen Bosnien-Herzegowina fixierte EM-Qualifikation. Nun hat in der Südstadt mit einem einwöchigen Camp die Vorbereitung auf den Titelkampf begonnen. Da geht es in Bratislava am 14. Jänner gegen Polen, am 16. Jänner gegen Deutschland und am 18. Jänner gegen Belarus. Die Top zwei steigen auf. Co-Ausrichter ist Ungarn.

Pajovic hat fast den gesamten Wunschkader versammelt, nur die Hermann-Zwillinge fehlen. Der eine, Alexander, hat sich Ende Februar mehrere Frakturen im Nasen- und Stirnbein zugezogen. Seiner EM-Teilnahme soll aber nichts im Wege stehen. Der andere, Maximilian, steht nach operativer Entfernung eines Überbeins an der Achillessehne nicht zur Verfügung. Pajovic in Richtung EM: "Hoffentlich passiert es einmal, dass beide gesund sind. Wenn wir komplett sind, können wir guten Handball zeigen."

Kapitän Bilyk rechtzeitig an Bord

Und das mit Nikola Bilyk, der Kapitän soll nach eineinhalbjähriger, auf der Corona-Unterbrechung und einem Kreuzbandriss basierender Spielpause das ÖHB-Team wie früher führen. "Es ist immer etwas Cooles, sich im Team zu treffen", sagte der 24-Jährige am Mittwoch zur APA - Austria Presse Agentur. "Es macht irrsinnig viel Spaß, an gemeinsamen Zielen zu arbeiten." Bilyk sieht eine ausgeglichene EM-Gruppe: "Es werden Kleinigkeiten entscheiden. Wir haben wenig Zeit, die müssen wir nutzen."

Das Hauptziel des laufenden Lehrgangs ist die Arbeit an Abwehr-und Angriffsvarianten. "Der Fokus liegt auf unserem System, auf der 6:0- und 5:1-Abwehr", erklärte Pajovic. Der slowenische Coach zeigte sich zufrieden: "Auch wenn die Spieler bei ihren jeweiligen Vereinen teils anders arbeiten, merkt man, dass wir seit zweieinhalb Jahren zusammenarbeiten." Relativ neu ist alles für Flügel Franko Lastro von Westwien und Torhüter Ralf Patrick Häusle von Bregenz, sie haben kein bzw. erst ein Länderspiel absolviert.

Der jetzt zusammengestellte Kader soll im Großen und Ganzen auch jener für den kontinentalen Titelkampf sein. "In Österreich haben wir nicht diesen Luxus wie in Frankreich, Deutschland oder Slowenien", bezog sich der ehemalige Graz-Trainer darauf, dass er nicht noch etliche Spieler in der Hinterhand habe. "Hoffentlich bleiben alle gesund. Diese Woche ist der Fokus auf uns, dann starten wir langsam in Richtung unserer Gegner zu arbeiten. Es ist eine schwere Gruppe, aber es kann alles passieren."

Deutschland-Legionäre fehlen bei nächsten Einheiten

Pajovic betitelte diese Woche als Anfang der EM-Vorbereitung, erst zwischen Weihnachten und Silvester folgen die nächsten Übungseinheiten. Das allerdings ohne Legionäre aus Deutschland, deren Ligabetrieb dann noch laufen wird. Unter den aktuell 17 Einberufenen haben mit Bilyk (Kiel), Lukas Hutecek (Lemgo), Janko Bozovic (Gummersbach), Daniel Dicker (Eisenach), Nikola Stefanovic (Balingen-Weilstetten) und Robert Weber (Nordhorn/Lingen) sechs davon einen deutschen Arbeitgeber.

Komplett wird die Truppe erst wieder kurz vor der EM im neuen Jahr sein. "Wir haben insgesamt nur drei Wochen Vorbereitung auf die EURO", meinte Pajovic, "das ist nicht viel." Als sehr wichtig erachtet der 42-Jährige daher die beiden Testspiele diesen Freitag (18.10 Uhr) in der Südstadt und am Sonntag (12.00, jeweils live ORF Sport +) in Brünn jeweils gegen Tschechien. "Wir werden darin sehen, wo wir stehen, wo unsere Schwächen liegen und woran wir bis zum Start der EURO arbeiten müssen."
 

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