Ana Ivanovic steht in Paris zum dritten Mal im Endspiel eines Tennis-Grand-Slam-Turniers, zum ersten Mal als zukünftige Nummer eins der Welt.
Die 20-jährige Serbin besiegte ihre Landsfrau Jelena Jankovic in einem hochklassigen Match 6:4,3:6,6:4 und löste damit nach nur drei Wochen Maria Scharapowa von der Spitze der Weltrangliste ab. Am Weg zu ihrem ersten Grand-Slam-Titel wartet nun die russische Überraschungsfrau Dinara Safina.
2:15 Stunden-Match
"Ich habe noch nicht so richtig begriffen, was
gerade passiert ist", meinte Ivanovic nachdem sie nach 2:15 Stunden ein
Match mit ständig drehendem Spielverlauf für sich entschieden hatte.
Jankovic, die mit einem Sieg ebenfalls Chancen auf die Nummer-eins-Position
gehabt hätte, hatte den besseren Start und führte schnell 3:0. Danach
dominierte Ivanovic, die bis zum 3:1 im zweiten Satz klar auf der
Siegerstraße unterwegs war.
Doch Jankovic kam zurück und verbuchte sieben Games in Folge. Erst bei 2:0 im Entscheidungsdurchgang für die drei Jahre ältere Jankovic brachte Ivanovic wieder ihren Aufschlag durch. Beim Stand von 4:4 stand das Spiel auf Messers Schneide, Ivanovic ging im dritten Satz erstmals zum 5:4 in Führung. Mit einem Vorhand-Winner beendete das Pin-up schließlich nach 2:15 Stunden das hochklassige und spannende Duell.
"Das war ein Match mit vielen Höhen und Tiefen. Ich bin einfach nur glücklich, gewonnen zu haben, weil Jelena sehr gut gespielt hat", strahlte Ivanovic, die nach den Australian Open im Jänner und den French Open im Vorjahr in ihrem dritten Major-Finale steht und ab Montag als 17. Spielerin seit Einführung der WTA-Rangliste 1975 den Tennisthron besteigen wird. Nun geht es nach zwei Grand-Slam-Finalniederlagen um ihren ersten "großen" Titel.
m Vorjahr überließ ihr die vor wenigen Wochen zurückgetretene Belgierin und Paris-Dominatorin Justine Henin nur zwei Games. Im Finale der Australian Open war Scharapowa eine unüberwindbare Hürde. Am Samstag wartet mit Dinara Safina zwar eine weniger bekannte, aber umso gefährlichere Gegnerin. Die Russin hat am Weg in ihr erstes Grand-Slam-Finale unter anderem ihre Landsfrauen Scharapowa, Jelena Dementjewa und Swetlana Kusnezowa auf ihrer Abschussliste.
Gefährliche Final-Gegnerin
Während die 22-Jährige gegen
Scharapowa und Dementjewa schon kurz vor dem Aus stand und jeweils einen
Matchball abwehrte, ließ sie am Donnerstag gegen Kusnezowa beim 6:3,6:2
keine Zweifel über die Siegerin aufkommen. "Es ist noch zu früh, über das
Finale nachzudenken. Ich möchte mich jetzt erst einmal über den heutigen Tag
freuen", sagte die jüngere Schwester des ehemaligen Branchenführers Marat
Safin.
"Unmöglich kommt in meinem Wortschatz nicht vor, aber heute war ich von Anfang an aggressiv. Ich wusste, dass es keine dritte Chance geben würde", sagte sie in Anspielung auf die abgewehrten Matchbälle. Im Head-to-Head der Finalistinnen führt Ivanovic 2:1, allerdings liegt das letzte Duell schon knapp zwei Jahre zurück.