Stadthalle

Muster gegen Gulbis krasser Außenseiter

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Dienstag gibt Muster sein Wien-Comeback. Siegchancen gering.

Am Nationalfeiertag ist es so weit: Das mit Spannung erwartete Comeback des 43-jährigen Thomas Muste r auf ATP-Tour-Level geht in der Wiener Stadthalle in Szene. 26 Jahre nach seinem ersten Auftritt am Vogelweidplatz misst sich der dreifache Wien-Finalist allerdings mit einem übermächtigen Gegner. Der 1,90-m-Hüne Ernests Gulbis aus Lettland ist die aktuelle Nummer 24 im ATP-Ranking und freilich weit über Muster zu stellen.

Erster Auftritt seit 12 Jahren
Doch das Publikum kann sich am Dienstag davon überzeugen, in welch ausgezeichnete körperliche Form sich Muster mittlerweile bereits gebracht hat. Für den früheren Weltranglisten-Ersten ist es der erste Auftritt bei der Bank-Austria-Trophy seit seinem Zweitrunden-Out 1998 gegen Greg Rusedski und sein insgesamt 14. Turnier in dieser Halle. Es ist Musters erstes Match auf ATP-Level seit seinem Erstrunden-Aus bei den French Open am 24. Mai 1999 gegen Nicolas Lapentti (ECU).

Top-Form erst 2011
Dass er bei bisher sechs Auftritten auf Challenger-Niveau auf Sand in diesem Jahr bisher einen Sieg gefeiert, sonst aber doch glatte Niederlagen erlitten hat, kam für ihn nicht überraschend. Sein höchstes Leistungsniveau nach seiner Rückkehr will er ohnehin erst 2011 erreichen. "Für mich wäre sowieso jeder Gegner eine Herausforderung, egal, gegen wen ich drangekommen wäre", meinte Muster nach der Auslosung, die er selbst vorgenommen hatte.

Routine als Vorteil
Einen Vorteil hat Muster jedoch gegenüber seinem ersten Einlaufen in die Stadthalle mit 17: "Ich erstarre nicht, wenn ich jetzt in die Stadthalle gehe. Für mich ist das ein gewohntes Bild." Muster hat jedenfalls auch oft genug wieder Challenger gespielt, um die Annehmlichkeiten eines ATP-Tour-Turniers wieder zu schätzen. "Hier kriegt man ein schönes Fahrservice und auch Bälle. Bei einem Challenger musst du deine Schlüssel hinterlegen, wenn du drei Bälle zum Training haben willst", schilderte Muster vor seinem Comeback in Wien.

Mittlerweile, so Muster, könne er auf Challenger-Niveau auch Spieler von Trainern unterscheiden, er fühle sich auch nicht mehr als Fremdkörper. "Viele fragen mich, ob sie mit mir trainieren können. Das ist die größte Auszeichnung, die ich haben kann."

Neues Racket
Muster feilt auch an Kleinigkeiten, ist vor kurzem auf einen Babolat-Schläger umgestiegen. "Es ist eine permanente Entwicklung. Du entwickelst dich mit dem Material mit." Es fehlt dem 44-fachen Turniersieger an fein-koordinativen Dingen ebenso wie noch körperlich und natürlich braucht er Match-Erfahrung. "Es ist ein Zusammenbau eines Puzzles - da liegen noch ein paar Teile herum, die eingefügt werden müssen."

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