Tour de France

Doping-Razzia bei Österreicher-Team

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Beim Rad-Team Bahrain Victorious wurde eine große Razzia aufgrund von Dopingvorwürfen druchgeführt - zwei Österreicher mittendrin.

Im Rahmen der noch laufenden Tour de France wurden laut "Cyclingnews" am Mittwochabend die Hotel-Zimmer von Team Bahrain Victorious von der französischen Polizei durchsucht. Das Team der österreichischen Rad-Profis Marco Haller und Herrmann Pernsteiner bestätigte die Nachricht am Donnerstagmorgen. Bis zu 50 Polizisten sollen vor Ort gewesen sein.

"Nichts Besonderes, wir haben Besuch von der Polizei, sie fragten nach den Trainingsakten der Fahrer, sie checkten den Bus und das war's", sagte Teamchef Milan Erzen gegenüber "Cyclingnews". "Sie störten die Fahrer eine Stunde lang und am Ende haben sie sich bedankt. Sie haben uns nicht den Grund des Besuchs genannt, aber das werden wir heute durch Anwälte herausfinden.", heißt es weiter.

Fahrer können Tour fortsetzen

Bahrain Victorious bestätigte gegenüber Cyclingnews, dass sie die Tour de France fortsetzen und in Pau für die letzte Bergetappe nach Luz Arididen antreten werden. "Natürlich, warum nicht, wir werden unsere Positionen verteidigen".

Das Team bestätigte auch, dass Fahrer- und Personal des Hotels durchsucht wurden, jedoch keine Festnahmen vorgenommen wurden. Das Team Movistar ist im selben Hotel in Pau untergebracht, wurde aber nicht von den Behörden besucht.

Dopingvorwürfe an Bahrain Victorious

Im vergangenen Monat verteidigte Bahrain Victorious General Manager Milan Erzen das Team angesichts anonymer Dopingvorwürfe, die in den französischen Medien auftauchten.

Laut einem Bericht der "Le Parisien" äußerten zwei Personen, darunter ein Teamchef, Bedenken hinsichtlich der jüngsten Leistungen von Bahrain Victorious sowohl beim Giro d'Italia als auch beim Critérium du Dauphiné. Beide verzichteten darauf, zum Protokoll zu gehen, und gaben zu, dass sie keine Beweise für die Anschuldigungen oder Verdächtigungen hatten, ließen dennoch Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Teams aufkommen.

Starke Ergebnisse ließen Zweifel aufkommen

Die Anschuldigungen kamen auf, nachdem das Team einige herausragende Ergebnisse abgeliefert hatte, wobei Damiano Caruso, der eine Karriere als solider Bergfahre aufgebaut hat, mit einem zweiten Platz sein bestes Ergebnis aller Zeiten beim Giro d’Italia erzielte. Es gab auch drei Etappensiege des Teams beim Critérium du Dauphiné, wobei Mark Padun zwei überraschende Leistungen beim Rennen zeigte und zwei aufeinanderfolgende Bergetappen gewann. Padun wurde jedoch nicht für die Tour de France ausgewählt.

Erzen, der nie angeklagt wurde, aber zuvor wegen angeblicher Verbindungen zu den Dopinguntersuchungen der Operation Aderlass unter Beobachtung der UCI stand, verteidigte sein Team und seine Fahrer, als er letzten Monat von "Cyclingnews" kontaktiert wurde.

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