Handball

Schweden nach 27:26-Krimi gegen Spanien Europameister

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Europas Handball-Könige kommen erstmals seit 20 Jahren wieder aus Schweden. 

Der Rekord-Europameister setzte sich am Sonntag im EM-Finale vor 14.238 Zuschauern in Budapest gegen Titelverteidiger Spanien mit 27:26 (12:13) durch und machte den fünften Triumph nach 1994, 1998, 2000 und 2002 perfekt. Bronze ging an Weltmeister Dänemark, der das Spiel um Platz drei gegen Olympiasieger Frankreich mit 35:32 (13:14, 29:29) nach Verlängerung gewann.

Nach drei verlorenen Endspielen bei den Olympischen Spielen 2012 in London, der EM 2018 in Kroatien gegen Spanien und der WM 2021 in Ägypten passte für die Schweden endlich einmal wieder das Ergebnis in einem großen Finale. Zu "We are the champions" durften die Europameister die Gold-Schale in die Höhe stemmen. "Es ist unglaublich, was wir erreicht haben, ich bin extrem stolz auf die Mannschaft. Wir haben immer an uns geglaubt und im Finale vor allem in der Defensive fantastisch gespielt", sagte der norwegische Schweden-Teamchef Glenn Solberg.

Die Schweden verpatzten damit den zum vierten Mal in Folge im Endspiel vertretenen Spaniern die Fortsetzung ihrer Titelserie nach den Triumphen 2018 und 2020. Und die Niederlage war extrem bitter, da der aus der Corona-Quarantäne zurückgekehrte Deutschland-Legionär Niclas Ekberg erst in letzter Sekunde einen Siebenmeter zum Endstand verwandelte. "Ich habe beim Siebenmeter über nichts nachgedacht. Wir haben den Titel nicht wegen meinem Siebenmeter gewonnen, das war Teamwork. Der Siebenmeter war aber natürlich die Kirsche auf der Torte", sagte Ekberg.

Das Endspiel bot von Beginn an Tempo und Dramatik. Beste Werfer für den WM-Zweiten aus Schweden waren Kreisläufer Oscar Bergendahl und Matchwinner Ekberg mit jeweils fünf Toren. Für die Spanier trafen Rechtsaußen Aleix Gomez und auch Adrian Figueras gar sechsmal.

Die Schweden lagen zunächst zwar stets vorne, konnten sich aber nie richtig absetzen. Der Vorsprung wuchs zu keiner Zeit auf mehr als zwei Tore an. Dabei erwischte Torwart Andreas Palicka wie schon beim 34:33 im Halbfinale gegen Frankreich einen Sahnetag. Der 35-Jährige war mit zahlreichen Paraden der große Rückhalt und zeichnete sich erneut auch als Torschütze aus.

Doch im Angriff ließen die Skandinavier viele Chancen liegen - darunter in den ersten 15 Minuten gleich zwei Siebenmeter. So blieben die abgezockten Spanier immer in Schlagdistanz. Eine Minute vor der Pause gingen diese beim 12:11 erstmals in Führung - auch weil Torwart Rodrigo Corrales Rodal einige Bälle parierte. Im zweiten Durchgang blieb es spannend. Beide Teams agierten auf Augenhöhe und fanden immer wieder Lücken in der Abwehr des Gegners. So ging es Kopf an Kopf in die letzten zwei Minuten, in denen die Schweden die Nerven behielten und am Ende jubelten.

"Wir hatten in der letzten Minute die Chance, das Spiel zu gewinnen, aber am Ende hat Schweden den entscheidenden Treffer erzielt", trauerte Spaniens Teamchef Jordi Ribera dem verpassten Sieg nach. Die Schweden hoffen nun auf eine neue Erfolgsära, wie es zwischen 1990 und 2002 der Fall war, wo man gleich zwei WM- und vier EM-Titel gewonnen hatte.

Dänemark durfte sich nach dem verpassten Finaleinzug zumindest noch über einen Teilerfolg zum Abschluss freuen. Der Sieg war eine kleine Revanche für das verlorene Olympia-Finale im vergangenen Sommer. Im Team der Skandinavier, bei denen Superstar Mikkel Hansen fehlte, glänzten Tormann Niklas Landin mit 18 parierten Würfen, Rückraumspieler Jacob Holm war mit zehn Treffern bester Schütze.

Die nach dem Turnier von zahlreichen Corona-Fällen geplagten ÖHB-Männer hatten die EM nach einem enttäuschenden Aus in der Vorrunde auf Rang 20 abgeschlossen.

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