Sportminister hält Endspiele oder eine erneute EM für möglich.
Vizekanzler und Sportminister Heinz-Christian Strache (FPÖ) will auch künftig sportliche Großveranstaltungen nach Wien und Österreich holen. Zwar sei bei der Fußball-Europameisterschaft 2008 "sicherlich die Chance verpasst worden, das Ernst-Happel-Stadion neu aufzusetzen", so Strache am Dienstag in Brüssel, aber noch sei es dafür nicht zu spät.
Ein neu adaptiertes Stadion wäre eine Möglichkeit, wenn es um Finalspiele der UEFA oder eine erneute Europameisterschaft gehe, so Strache. Gerade die nächste Fußball-EM mit zwölf verschiedenen Austragungsländern zeige, dass die Zusammenarbeit mit anderen Staaten, "auch kleinere Länder mitleben lässt und einbindet". Das sei heute auch Thema beim EU-Sportrat gewesen, so Strache. "Alle Großveranstaltungen sind in unserem Interesse", diese müssten aber entsprechend begleitet werden durch Infrastrukturmaßnahmen und Bürgerbeteiligung, so Strache.
Wirtschaftliche Bedeutung
Martin Kallen, CEO von UEFA Events und 2008 leitender Geschäftsführer der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz, erklärte, eine EM wäre auch in Zukunft in Österreich wieder möglich. "2008 war ein sehr schönes Event", so der Schweizer, und es sei vieles geschaffen worden, das auch künftig genützt werden könne, wie Hotels oder Transportinfrastruktur, aber auch einige Stadien. Daher habe er keinen Zweifel daran, dass "Österreich auch in Zukunft große Events organisieren kann und sollte".
Strache erinnerte zudem an die wirtschaftliche Bedeutung des Sports, der 2,67 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt in der EU beitrage. Hier sei noch einiges möglich, so Strache. Ebenso müssten die volkswirtschaftlichen Schäden durch mangelnde Bewegung minimiert werden. "Wir müssen von klein auf bei Kindern ansetzen und Bewegung bis ins hohe Alter fördern", so Strache. Unterstützung bekam er diesbezüglich von EU-Sportkommissar Tibor Navracics, der erklärte, die Kommission unterstütze den Weg zu einem gesunden Lebensstil.