Österreicher in Melbourne klare Außenseiter

Thiem und Grabher bei Australian Open vor Mammutaufgaben

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Aus rot-weiß-roter Sicht ist am Dienstag bei den Australian Open der Tennisprofis in Melbourne "Austria Day". Österreichs einzige Einzel-Starter Dominic Thiem und Julia Grabher steigen nämlich an Tag zwei ins erste Grand-Slam-Turnier des Jahres ein - und zwar als Außenseiter.

Thiem trifft zum Auftakt um 1.00 Uhr MEZ (live ServusTV) auf den als Nummer fünf gesetzten Russen Andrej Rublew. Grabher bekommt es kurz darauf mit der an 16 gereihten Estin Anett Kontaveit zu tun.

Thiem sprach mit Blick auf seinen Gegner von einem "schweren Los". "Es ist eine sehr unangenehme Auslosung, ganz klar. Aber ich darf mich nicht beschweren, ich bin mit einer Wild Card im Hauptbewerb. Das heißt, es war klar, dass jeder kommen kann." In Melbourne trifft der Niederösterreicher zum insgesamt siebenten Mal auf Rublew, dem Sechsten der Weltrangliste. Nur zweimal ging der Lichtenwörther als Sieger vom Platz, die letzten vier Duelle gingen allesamt an den Russen.

Thiem: "Kann absoluten Topleuten wieder wehtun"

Der 29-Jährige, der im Ranking vergangene Woche wieder knapp in die Top-100 zurückgekehrt war, startet dennoch mit Optimismus in die Australian Open. "Ich freue mich aufs Match und schaue, dass ich voll reinfighte. Dann werde ich sehen, was rauskommt", erklärte Thiem. Chancenlos hält sich Österreichs Nummer eins keinesfalls, denn zuletzt sei in Sachen Formanstieg "einiges weitergegangen. Ich hoffe, dass ich in der Vorbereitung die Lücke ein bisschen schließen konnte zu den absoluten Topleuten, zu denen Rublew definitiv gehört."

Eingeschlagen hatte sich Thiem rund um Weihnachten und Silvester sowie Anfang Jänner vor allem bei diversen Einladungsturnieren, dabei gelang zuletzt beim Kooyong Classic in Melbourne ein Achtungserfolg gegen US-Open-Halbfinalist Frances Tiafoe. "Ich fühle mich in der Lage, den absoluten Topleuten wieder wehtun zu können. Ich glaube auch, dass die nicht besonders gern gegen mich spielen", resümierte Thiem.

Bei Rublew, der zuletzt beim zweiten ATP-Turnier von Adelaide als Topgesetzter in Runde zwei gegen Lokalmatador Thanasi Kokkinakis ausschied, dürfte sich jedenfalls die Freude über seinen Auftaktgegner in Grenzen gehalten haben. Der 25-Jährige sprach von einer "schweren ersten Runde".

Thiem schlägt gegen den Russen in der John Cain Arena auf, dem zweitgrößten Stadion der Australian Open im Melbourne Park, das wie die Rod Laver Arena über ein verschließbares Schiebedach verfügt. Bei prognostizierten Mittagstemperaturen von weit über 30 Grad sicher kein Nachteil.

Grabher mit "attraktiver Challenge"

Diesen Luxus hat Julia Grabher bei ihrem Major-Debüt nicht. Die Vorarlbergerin muss im zweiten Spiel nach 1.00 Uhr MEZ gegen Kontaveit auf dem offenen Court 2, der "1573 Arena", ran. Die 26-Jährige sprach vor dem Duell mit der estnischen Top-20-Spielerin von einer "attraktiven, aber auch schwierigen Challenge".

Auf der Tour haben die beiden noch nie gegeneinander gespielt, nur im Billie Jean King Cup 2020 (damals noch Fed Cup) kreuzten Grabher und Kontaveit bisher die Klingen. Die Partie gewann die damals wie heute favorisierte, 27-jährige Estin glatt mit 6:1,6:2. "Trotz ihrer absoluten Weltklasse glaube ich definitiv an meine Möglichkeiten. Wenn ich selbstbewusst auftrete und mein Spiel durchziehen kann, ist alles drinnen", erklärte Grabher auf ihrer Facebook-Seite.

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