Blackhawks beenden nach 49 sieglosen Jahren ihre lange Durststrecke.
49 Jahre haben die Chicago Blackhawks warten müssen, bis sie über die neuerliche Eroberung des Stanley Cups jubeln durften. Sie gewannen am Mittwoch das sechste Match der "best of seven"-Finalserie der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga (NHL) bei den Philadelphia Flyers mit 4:3 nach Verlängerung und holten mit 4:2 Siegen erstmals seit 1961 die Trophäe. Der Wiener Andreas Nödl stand bei den Flyers auch im letzten Finalmatch nicht im Kader.
Durststrecke beendet
Die von Joel Quenneville gecoachten
Blackhawks mussten so lange wie kein anderes der sechs "Gründer"-Teams der
NHL auf einen neuerlichen Erfolg warten. Patrick Kane erzielte in der
fünften Minute der Verlängerung den "goldenen" Treffer zum insgesamt vierten
Titel.
Flyers retten sich in Overtime
Die Blackhawks hatten im
Wachovia-Center die ersten zwei Drittel dominiert und gingen durch Dustin
Byfuglien (17.) in Führung. Nachdem Scott Hartnell (20.) und Daniel Briere
(28.) für die Flyers trafen, schlugen Patrick Sharp (30.) und Andrew Ladd
(38.) zurück. Hartnells zweiter Treffer zum 3:3 rettete die Gastgeber 3:59
Minuten vor dem Ende der Partie in die Verlängerung.
Kane sichert Hawks den Cup
Da hatte Philadelphia zwar die
besseren Chancen, scheiterte aber an Blackhawks-Keeper Antti Niemi.
Flyers-Schlussmann Michael Leighton ließ hingegen nach 4:06 Minuten der
Verlängerung einen Schuss von Kane aus spitzem Winkel durch seine Schoner
ins lange Eck passieren. Der 21-jährige Kane, der mit den USA
Olympia-Zweiter war, war perplex. "Ich habe nur draufgehalten. Es ist so
unwirklich, wir haben den Cup!"
Toews MVP der Finalserie
Chicagos Kapitän Jonathan Toews (7 Tore,
22 Assists im Play-off) bekam nach der Partie nicht nur den Stanley Cup von
NHL-Commissioner Gary Bettman überreicht, sondern wurde auch zum
"wertvollsten Spieler" (MVP) der Finalserie gewählt. Wie Toews durften auch
seine Teamkollegen Duncan Keith und Brent Seabrook den zweiten großen Erfolg
in diesem Jahr bejubeln. Am 28. Februar hatte das Trio mit Kanada durch
einen 3:2-Finalerfolg gegen die USA die Goldmedaille bei den Olympischen
Winterspielen in Vancouver gewonnen.
"Diese langen Jahre, in denen das Team dem Erfolg nahe war, aber nie den Cup gewonnen hat, da willst du es unbedingt - für jeden Kollegen, die Fans und auch für Burschen wie Bobby Hull und Stan Mikita (zwei Legenden vom Erfolg 1961, Anm.)", erklärte Toews.
Philadelphias Märchen-Saison ungekrönt
Für die Flyers
erfüllte sich die Hoffnung auf den dritten Pokalgewinn nach 1974 und 1975
nicht. Schon der Halbfinaleinzug war hart erkämpft gewesen. Da hatten sie
mit Andreas Nödl gegen die Boston Bruins als erst drittes NHL-Team einen
0:3-Rückstand wettgemacht und waren noch aufgestiegen.
In der Finalserie stellten sie nach zwei Niederlagen auf 2:2, verloren aber die fünfte Partie in Chicago und vermochten auf eigenem Eis nicht mehr auszugleichen. "Es tut weh, es ist traurig, man ärgert sich", sagte Hartnell. "Aber wir haben es verdient, im Finale zu spielen." Coach Peter Laviolette muss auf seinen zweiten Titel nach 2006 (mit Carolina) weiter warten. "Aber ich bin stolz darauf, wie die Burschen gespielt und gekämpft haben." Die Fans sahen es ähnlich, nach dem Match schallte lautstark das Lied "Let's go Flyers" von den Rängen.
Philadelphia Flyers - Chicago Blackhawks 3:4 n.V.
Endstand der
Serie 4:2 für Chicago