Interview

Morgi: "Ich will noch mehr"

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Thomas Morgenstern hat bereits Geschichte geschrieben. Aber er hat noch nicht genug.

Er ist schon jetzt der ganz große Star bei der Nordischen WM im Skisprung-Mekka Oslo. 50.000 Fans jubelten Thomas Morgenstern auch bei seiner zweiten Goldmedaille im Teamspringen am Medal Plaza zu. Seine Augen glänzen, wenn man ihn auf den nächsten großen Coup anspricht. Gestern ließ der 24-jährige Doppelweltmeister das erste Training am heiligen Berg aus, um Kraft zu tanken und das Gold-Wochenende noch einmal Revue passieren zu lassen. Allerdings ließ er es sich nicht nehmen, dem Holmenkollen einen Besuch abzustatten. Dem Traum von insgesamt vier Goldmedaillen rückt Morgenstern bei der erfolgreichsten Nordischen WM aller Zeiten jetzt immer ­näher.

Denn der große Höhepunkt, das Springen auf der Großschanze (Donnerstag, 17 Uhr), liegt noch vor ihm.

ÖSTERREICH: Thomas, mit Ihrem Sieg haben Sie schon Sportgeschichte geschrieben. Träumen Sie schon von der nächsten Medaille?
Thomas Morgenstern: Ich bin auf jeden Fall sehr guter Dinge, dass es auch auf der großen Schanze funktionieren kann. Die Chance ist da, und das ist mir auch klar. Einen großen Traum habe ich mir ja bereits erfüllen können. Jetzt freue ich mich auf die große Schanze.

ÖSTERREICH: Im Team haben Sie nur 24 Stunden nach Ihrem Erfolg wieder Gold geholt. Mehr als 29.000 Euro haben Sie verdient.
Morgenstern: Echt? Na dann kann ich bei meinem Haus noch einen Stock dazubauen (lacht).

ÖSTERREICH: Was bedeutet Ihnen das zweite Gold im Vergleich zum Einzelsieg.
Morgenstern: Klar ist es etwas anderes, aber auch sehr schön. Es bereitet mir im Team aber auch sehr viel Freude. Das ist etwas ganz Besonderes. Denn auch mit der Mannschaft ist Gold nicht abzuholen. Es kann immer was passieren: Einer kann stürzen oder der Wind verbläst ihn.

ÖSTERREICH: Das ist die erfolgreichste Nordische WM aller Zeiten, Sie stellen mit Ihren Erfolgen sogar den großen Toni Sailer in den Schatten …
Morgenstern: (nachdenklich) Solche Vergleiche hören sich zwar gut an, aber ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Es ist schwer, weil wir zwei Athleten verschiedener Generationen sind. Deswegen ist das relativ. Ich bin einfach ein glücklicher Mensch.

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