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Nach dem ersten nordischen WM-Gold stand ÖSV-Youngster Marita Kramer im ÖSTERREICH-Interview Rede und Antwort.

ÖSTERREICH: Frau Kramer, Sie sind heute als Weltmeisterin aufgewacht. Wie fühlt sich das an?

Marita Kramer: Es wacht sich auf jeden Fall leichter auf, als am Tag davor. Es fühlt sich ganz gut an, muss ich sagen.

ÖSTERREICH:  Sie haben im Teamspringen eine überragende Leistung gezeigt. Woher nehmen Sie diese Nervenstärke?

Kramer: Ich weiß einfach sehr gut was ich will, kann meinen Fokus wieder sehr schnell nach vorne richten und auf die Zukunft legen. Man muss immer weiterkämpfen, egal was passiert. Ich glaube, das ist auch eine Charaktereigenschaft unserer Familie. Ich wollte immer überall die Beste sein. Ich hatte schon als Kind große Ziele. Man schaut den Stars zu und denkt sich: Das will ich auch. Ich möchte auch eine Olympia-Medaille und eine WM-Medaille. Eine ist schon gelungen.

ÖSTERREICH: Sie sind 19 Jahre jung und haben WM-Gold. Wie schauen jetzt Ihre Ziele aus?

Kramer: Ich möchte gut Skispringen, ich möchte den Sport auf eine höhere Ebene bringen. Ich will einfach, dass Leute zuschauen und sagen, das möchte ich auch. So wie ich inspiriert worden bin, möchte ich auch andere inspirieren. Ich will nach ganz oben.

ÖSTERREICH: Sie sind in Holland geboren und aufgewachsen. Seit wann sprechen Sie eigentlich Deutsch?

Kramer: Wir sind 2008 nach Österreich gezogen. Da habe ich dann in der Volksschule die Sprache gelernt.

ÖSTERREICH: Es wurde berichtet, dass Sie Höhenangst haben – stimmt das?

Kramer: Jain. Wenn ich einen Turm raufgehe, wo ich so durchschaue, dann mag ich das nicht so gern. Mit meinem Bruder gehe ich im Sommer auf die Berge, da merke ich eigentlich wenig. Wenn ich einen Klettersteig gehe, wo es dann steil unter mir heruntergeht, da schlägt das Herz schon einmal schneller.

ÖSTERREICH: Am Schanzentisch macht das keine Probleme?

Kramer: Nein. Wenn, dann nur am Turm. Am Schanzentisch selber, oder wenn ich in der Luft bin merke ich da nichts.

ÖSTERREICH: Was bedeutet das Fliegen für Sie, was fühlt man da?

Kramer: Die Flugphase war für mich immer schon inspirierend. Man springt vom Schanzentisch weg und hat direkt das Gefühl der Sprung geht, oder eben nicht. Man fühlt in der Luft eine Leichtigkeit, man ist frei und locker.

ÖSTERREICH: Sie sprechen immer wieder von Inspiration – haben Sie Vorbilder?

Kramer: Zum Gregor (Anm. Schlierenzauer) habe ich immer aufgeschaut. Bei den Damen natürlich die Dani (Anm. Iraschko-Stolz) und die Maren Lundby. Sie hat Skispringen auch auf ein neues Level gebracht. Es gibt Verschiedenste. Ich glaube, von jedem kann man sich etwas abschauen.

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