Skispringen

ÖSV-Adler nicht zu stoppen

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Zwei Doppelsiege auf der Olympiaschanze in Whistler, im Jahr 2009 noch ungeschlagen: Schlierenzauer & Co dominieren Weltcup nach Belieben.

Österreichs Skispringer haben auch im Whistler Olympic Park ihre sensationelle Siegesserie fortgesetzt: Mit zwei Doppelsiegen en suite durch Gregor Schlierenzauer und den zweitplatzierten Wolfgang Loitzl (Samstag) bzw. Thomas Morgenstern (Sonntag) haben die ÖSV-Adler rund 13 Monate vor den Olympischen Spielen ihr Revier abgesteckt. Schlierenzauer hat mit seinem 149-m-Flug eine Bestmarke gesetzt, die wohl lange bestehen bleiben wird.

Alle Neune
Der 19-jährige Schlierenzauer sorgte für den neunten Sieg der Österreicher in Serie und seinen bereits siebenten Saisonerfolg. Er hat damit nicht nur dem Schweizer Simon Ammann das Gelbe Trikot des Weltcup-Gesamtführenden entrissen, sondern führt auch die Preisgeldwertung mit bereits 314.500 Schweizer Franken (210.298 Euro) an.

Schlierenzauer verlässt Kanada jedenfalls mit tollen Gefühlen: "Das ist natürlich eine lässige Motivation für das nächste Jahr. Wenn ich dann hoffentlich in den Flieger einsteigen darf und da rüber flieg, werden solche Erinnerungen wieder kommen." Auch wenn die Windbedingungen am Sonntag kurz vor seinem Schanzenrekord "schon an der Grenze" waren. "Ich bin froh, dass mir nichts passiert ist. Solche Flüge können auch sehr gefährlich werden."

Japan-Trip noch fraglich
Egal, ob er nun den Japan-Trip nach Sapporo streicht oder nicht, an die große Kristallkugel denkt er freilich noch nicht. "Es ist noch zu früh, um über den Weltcup zu reden. Es sind noch zu viele Bewerbe und es kann sehr viel passieren. Für mich ist das große Ziel die WM, da wird man sicher eher Abstriche beim Weltcup machen, um dann topfit bei der WM am Start zu stehen."

Respekt vom Trainer
Cheftrainer Alex Pointner zollte Schlierenzauer Respekt für den tollen Rekord. "Wenn man gut vorbereitet ist, dann kann man solche Sprünge scheinbar leicht stehen, aber das schaut nur so aus. In Wirklichkeit ist es eine Meisterleistung, die schon ganz besonderes Können voraussetzt." Trotzdem wünscht sich der Coach auch von der Jury, dass man nicht jede Konkurrenz so haben sollte.

Auch er sieht den Vorteil für Schlierenzauer, 2010 mit zwei Siegen hier im Gepäck wieder anzureisen. "Wenn man in so einer Art und Weise gewinnt wie Gregor mit diesem Schanzenrekord, der sicher sehr schwer zu übertreffen ist, das prägt sich ganz tief ein. An das Gefühl kann man sich ewig erinnern und wenn das einer abstreitet, dass das kein Vorteil ist, dann weiß ich es nicht. Eine bessere Motivation und besseres positives Gefühl kann man sich nicht holen."

Morgenstern am Weg zurück
Fast ebenso glücklich war Thomas Morgenstern nach seinem ersten Saison-Stockerlplatz. "Fürs Selbstvertrauen ist das sehr wichtig gewesen und vor allem, dass ich gelernt habe, dass ich es nicht erzwingen kann", meinte Morgenstern, der mit acht seiner neun Sprünge am Olympiabakken sehr zufrieden war.

Im Gegensatz zu den meisten anderen hat er die Unterbrechungen im zweiten Durchgang als Führender nach dem ersten Heat sogar genossen. "Ich habe in die Berge reingeschaut, weil es einfach schön war, seit langem wieder einmal da zu stehen. Es ist eine andere Situation als Führender. Für mich bedeutet es noch viel mehr, dass es hier passiert ist, wo auch das komplette Starterfeld am Start war."

Angriff in Sapporo
In Sapporo will der Doppel-Olympiasieger seine gefundene Form weiter stabilisieren. "Erfolgserlebnisse sammeln, zeigen, dass das nicht nur eine Eintagsfliege war. Die Vorbereitung für die WM wird von Tag zu Tag kürzer und ich habe noch ein Monat Zeit, dass ich mich noch ein bisserl steigern kann. Der Druck ist einmal weg, jetzt habe ich das endlich erreicht."

Pointner über Morgenstern: "Er war jetzt reif dafür und die Richtung im Hinblick auf die WM stimmt. Es war für ihn persönlich wichtig, dass er am Stockerl anschreibt."

WM-Kader wohl fix
Im Countdown bis zur WM in Liberec will Pointner gut mit den Kräften der Springer haushalten. Dass das Quartett von Kanada wohl im WM-Team sein wird, pfeifen die Spatzen schon von den Dächern. Andreas Kofler und Markus Eggenhofer haben noch gute Chancen, ebenfalls das Tschechien-Ticket zu buchen. "Bei Eggenhofer und Kofler zählt für mich, wie sie sich bei der Deutschland-Tour präsentieren. Koflers Ziel ist es, dass er sich so präsentiert, dass man sagen kann, er ist ein Medaillenkandidat und Eggenhofer zeigt stetigen Aufwärtstrend. Er ist absolut auch ein Thema für die WM."

Dass das WM-Team aus diesen fünf, sechs Athleten gebildet werden wird, ist kein großes Geheimnis. "Wir haben leider momentan keinen anderen, der nachdrückt. Aber ich bin froh, dass wir sechs Springer haben, die so ein hohes Level springen können." Wichtig sei es, die Zeit bis zur WM möglichst gut zu steuern. Auch bei der Team-Tour (Willingen, Klingenthal und Oberstdorf/das siegreiche Team erhält 100.000 Euro) sei es durchaus möglich, dass der eine oder andere ein Springen auslässt im Hinblick auf die WM.

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