Nach Rang 5 in der Abfahrt

Siebenhofer enttäuscht: 'Hätte mich bereit gefühlt'

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Nur 13 Hundertstelsekunden haben der Fünften Ramona Siebenhofer in der Abfahrt bei der Ski-WM in Cortina d'Ampezzo auf Bronze gefehlt. 

Vor zwei Jahren war sie bereits um vier Hundertstel an einer WM-Medaille vorbeigeschrammt. "Ich hätte mich heute echt bereit gefühlt", meinte die Steirerin, die am Samstag aber positiv blieb: "Irgendwann kommt es zurück." Tamara Tippler hatte 17 Hundertstel Verspätung auf die Bronzene, die an die Schweizerin Lara-Gut Behrami ging.
 
Es ist eine vertrackte Beziehung, die Siebenhofer zu Weltmeisterschaften hat. Bis jetzt ist es ihr bei ihren fünf Einsätzen nie ganz aufgegangen, am besten noch 2019 in Aare in der Kombination. Damals schaffte sie als Vierte eine kleine Überraschung, weinte aber bittere Tränen wegen des geringen Rückstands zu Platz drei. "Irgendwann kommt es zurück. Wenn ich mir jetzt sage, ich mag die Weltmeisterschaften nicht, dann brauch ich an keiner mehr teilnehmen", sagte sie im Zielraum.
 
Siebenhofer enttäuscht: 'Hätte mich bereit gefühlt'
© GEPA
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"Es will nicht sein. Ich hätte mich heute echt bereit gefühlt und habe ein richtig gutes Gefühl auch schon beim Einfahren und beim Start gehabt", erzählte sie. Auszusetzen hatte sie an ihrer Fahrt nichts - bis auf die Curva Grande. "Ich habe den Super-G-Teil heute echt gut erwischt und bin vielleicht mit ein bisschen mehr Speed hingekommen, als ich gedacht habe. Ich wollte da rein attackieren, habe dann nachdrücken müssen und Speed verloren."
 
Davor habe sie gemerkt, "mein Ski ist gegangen wie die Feuerwehr. Ich habe echt ein gutes Gefühl gehabt, und mir hat es wieder richtig getaugt. So ein gutes Gefühl habe ich gestern auch schon gehabt, bisher ist mir das in der Saison ein bisschen abgegangen." Am Montag hat sie in der Kombination eine neue Chance in Cortina, die neue Startregel könnte ihr entgegenkommen.
 
Tippler war als Siebente nur minimal hinter Siebenhofer, die ex aequo mit Michelle Gisin Fünfte war. "Prinzipiell bin ich schon enttäuscht, weil es wieder so eine knappe Geschichte ist, aber auch nicht zu Tode betrübt. Ich habe es probiert, ich habe angegriffen. Unten sind mir zwei, drei kleine Fehler passiert wie der Ramona", erklärte die 29-Jährige. Oben habe sie auch ein bisschen Wind verspürt. "Es war nicht perfekt. Mit dem Mittelteil bin ich sehr glücklich, weil da bin ich echt gut gefahren. Ich habe meine Leistung abgerufen."
 
Siebenhofer enttäuscht: 'Hätte mich bereit gefühlt'
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Gold ging an die Schweizerin Corinne Suter, die Deutsche Kira Weidle gewann überraschend Silber. "Die Besten haben gewonnen", meinte Tippler. "Wir haben die Ladies auch heuer schon das eine oder andere Mal geschlagen. Nächste Woche geht es weiter mit San Pellegrino. Es gibt noch viel zu gewinnen heuer."
 
ÖSV-Damenchef Christian Mitter haderte mit den kleinen "Haklern" bei seinen Athletinnen. "Jede Hoffnung, die aufkeimt, wird gleich mit dem Vorschlaghammer zunichtegemacht. Es war ein gutes Rennen allgemein. Wir haben Gas gegeben, waren wenigstens dabei", analysierte der Steirer. Schon im Super-G waren die Österreicherinnen nicht ganz vorne dabei, Tippler als Siebente ÖSV-Beste gewesen. "Summa summarum geht es einfach zach. Wir bräuchten vielleicht einmal ein bisschen den Schub. Das war heute nicht, dann wirst du halt Fünfte und Siebente."
 
Mirjam Puchner als Elfte und Christine Scheyer, die 19. wurde, komplettierten das Abschneiden des rot-weiß-roten Quartetts. "Ich habe oben bis zum Tofana-Schuss gemerkt, ich habe extremen Gegenwind. Es ist einfach nicht das weitergegangen, was ich mir vorgenommen habe. Ich will das aber nicht als Ausrede benutzten", sagte Puchner nach ihrem ersten WM-Rennen. "Unten sind mir auch 5 km/h abgegangen. Das muss ich mir anschauen". Scheyer zeigte sich schwer enttäuscht: "Es war verhunzt."
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