Biathlon-Sprint an Jay (FRA) - ÖSV-Team geschlagen

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Der olympische Biathlon-Sprint der Herren hat einen Überraschungssieger gebracht. Der Franzose Vincent Jay triumphierte am Sonntag in Whistler in einem Startnummernrennen ohne Schießfehler vor dem Norweger Emil Hegle Svendsen und dem Kroaten Jakov Fak. Die zu den Mitfavoriten zählenden Österreicher landeten bei zwischenzeitlichem Schneeregen im geschlagenen Feld.

Als bester ÖSV-Athlet klassierte sich Simon Eder mit 1:24,4 Minuten Rückstand trotz fehlerfreier Schussleistung auf Rang elf. Christoph Sumann landete mit zwei Schießfehlern auf Rang zwölf, die später gestarteten Dominik Landertinger und Daniel Mesotitsch kamen nicht unter die ersten 30. Superstar Ole Einar Björndalen verlor mit vier Fehlern ebenfalls bereits 1:41,1 Minuten auf Jay. Am Dienstag folgt das Verfolgungsrennen.

Das verrückte Wetter im Westen Kanadas gab der Ergebnisliste ein völlig anderes Aussehen als gewohnt. Von den Favoriten schaffte nur Svendsen als Zweiter den Sprung auf das Podest, mit einer Strafrunde hatte er 12,2 Sekunden Rückstand auf den fehlerfrei schießenden Franzosen Vincent Jay. Der 24-Jährige hatte seinen bisher einzigen Weltcupsieg vor einem Jahr an gleicher Stelle im 20-km-Bewerb geschafft, der zweite brachte Olympia-Gold.

Eder, WM-Zweiter mit der Staffel 2009, sah sich durch die Startnummer um seine Chance gebracht. Er habe schon vor dem Rennen gewusst, dass bei diesen Bedingungen mit Startnummer 42 nichts zu holen sein würde. "Ich habe einen Nuller im Schießen gebraucht und den habe ich auch geschafft, darauf bin ich stolz. Mit einer niedrigen Startnummer hätte es Top fünf oder sogar eine Medaille werden können", ärgerte sich der Saalfeldener. Damit war nicht nur der Sprint verpatzt, sondern angesichts des großen Rückstands auch die Chance für die Verfolgung am Dienstag minimal.

Daniel Mesotitsch war mit drei Fehlern und hoher Nummer chancenlos (43. mit 2:37 Rückstand). Dominik Landertinger, der Weltmeister im Massenstart, kam mit zwar günstigerer Nummer, aber mit vier Fehlschüssen und 2:15,9 Minuten Rückstand nur auf den 33. Rang. Der 21-Jährige war enttäuscht, bei den zwei Fehlern im Stehend-Anschlag hatte ihm der Wind die Chance geraubt. "Vier Fehler sind eine Katastrophe. Beim Liegendschießen war ich schon so durchnässt, die Muskulatur war kalt, ich habe nicht mehr richtig draufdrücken können. Das ist heute in die Hosen gegangen", ärgerte sich der Hochfilzener.

Sumann hatte beste Voraussetzungen mit der frühen Nummer sieben, doch zwei Fehler bei den ersten zwei der zehn Schüsse und körperliches Defizit warfen ihn zurück. "Ich hatte schon auf der ersten Runde Probleme. Ich befürchte, dass die Wettkampfpause zu lang war. Mit zwei Fehlschüssen sind mir schon am Anfang die Felle davon geschwommen. Ich wollte wenigstens eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung, das ist leider nicht gelungen", sagte der 34-jährige Steirer.

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