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In Nischnij Tagil erwischte Sara Marita Kramer einen Saisonstart nach Maß - ein Rekordsprung im ersten und die Bestweite im zweiten Durchgang sichert der ÖSV-Adlerin den Triumph in Russland.

Sara Marita Kramer ist optimal in die Weltcup- und Olympia-Saison gestartet. Die 20-jährige Salzburgerin gewann am Freitag beim Weltcupauftakt der Skispringerinnen in Nischnij Tagil mit dem Rekordvorsprung von 41,7 Punkten auf die zweitplatzierte Ema Klinec aus Slowenien. Auf Platz drei landete überraschend die 38-jährige Daniela Iraschko-Stolz. Für Teamweltmeisterin Kramer war es der neunte Einzel-Weltcupsieg ihrer Karriere.

Gleich im ersten Durchgang zeigte Kramer mit dem Schanzenrekord von 104,5 m, dass der Sieg nur über sie führen wird. Auch im Finale sprang sie mit 96 m am weitesten. Sie kam gesamt auf 253,5 Punkte, Iraschko-Stolz hatte 207,4. Lisa Eder auf Platz zehn und Jacqueline Seifriedsberger auf zehn komplettierten ein beachtliches ÖSV-Mannschaftsergebnis.

Nervosität vor dem Finale

"Ich habe im Training lange gesucht, es war nie schlecht, aber ich hatte nie das Gefühl, das ist das, was ich drauf habe. Im ersten habe ich das einfach losgelassen und auf mein Können vertraut. Das ist schon unglaublich. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so aufgeht. Dieser Sprung kommt auf die Bestenliste", erklärte Kramer. Ihr Ziel sei es, solche Sprünge öfters auszupacken. "Solche Sprünge zum Grundsprung zu machen, das ist dann schon auf einem sehr hohen Level. Aber ich glaube, es ist möglich."

Vor dem Finale sei sie nervös gewesen, hatte "ein bissl falsch auf die Liste geschaut" und Stress bekommen, weil sie dachte, dass sie gleich drankomme. "Lauter so Anfängerfehler", meinte sie lachend. "Ich glaube, ich war nervös, weil ich weiß, dass der Wettkampf erst vorbei ist, wenn man den zweiten gelandet ist. Und den muss man landen, damit man dann ganz oben ist."

Altmeisterin Iraschko-Stolz vom Stockerl überrascht

Mit einem Podiumsplatz hatte Iraschko-Stolz nicht gerechnet, auch wenn die Sprünge zuletzt schon auf recht hohem Niveau gewesen seien. "Das ist super. Wir haben eine lange Saison, noch viele Sprünge vor uns, ich würde sagen, ich bin richtig cool reingestartet. Das gibt extrem viel Selbstvertrauen. Ich weiß, wo ich hinwill, es macht schon Spaß, mit der Sara da oben zu stehen", sagte die Steirerin. Die seit paar Tagen 38-Jährige hat die Knieproblem in Griff, auch wenn es "aktuell ein bissl knirsche". Am Samstag wird sie beim gefundenen Set up bleiben, auch die Anfahrtsposition sei tadellos gewesen.

Eder stellte ihr bisher bestes Einzelergebnis ein. "Es ist mir im Wettkampf besser gegangen als im Training, das sind ein paar Schritte nach vorne. Ich würde sagen, das war ziemlich okay. Solche Tage wie heute geben mir Selbstvertrauen."

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