Mayer wird Vierter

Gold-Rausch: Reichelt holt 2. Goldene

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Österreicher holen bei Ski-WM auch im zweiten Bewerb Gold.

Zwei Rennen, zwei Goldmedaillen - nach Anna Fenninger bei den Damen hat mit Hannes Reichelt auch bei den Herren ein Athlet aus dem ÖSV-Team und aus Salzburg den Super-G bei der Alpinski-WM in Beaver Creek gewonnen. Reichelt siegte am Donnerstag 0,11 Sekunden vor dem Überraschungszweiten Dustin Cook aus Kanada und 0,24 vor dem Franzosen Adrien Theaux.

Die Siegerfahrt von Hannes Reichelt im Video

Nur 3/100 dahinter wurden der Kärntner Matthias Mayer und der Norweger Kjetil Jansrud ex aequo Vierte. Georg Streitberger kam auf Rang acht, Otmar Striedinger landete im geschlagenen Feld. Für Reichelt war es die zweite WM-Medaille nach Super-G-Silber 2011 in Garmisch. Für die ÖSV-Herren war es das erste Super-G-WM-Gold seit Stephan Eberharter 2003 St. Moritz, das vierte in der Geschichte.

Matthias Mayer schrammt an Bronze vorbei

"Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, eine Erleichterung. Ich habe mir selbst am meisten Druck gemacht. Das zu betätigen, ist am schwierigsten. Es ist oft gesagt worden, der Reichelt bringt es bei Großereignissen nicht runter, obwohl ich schon eine Silbermedaille hatte", sagte der 34-jährige Reichelt, der bei der Fahrt von Cook noch einmal ins Schwitzen gekommen ist. "Bei Dustin war ich nicht mehr so relaxt, ich wusste, dass ich vor dem Zielsprung noch einen Schnitzer hatte", meinte er.

Sensationsmann Dustin Cook rast zu Silber



Groß war der Ärger beim viertplatzierten Mayer, ebenfalls eine Parallele zum Damenrennen, wo sich Cornelia Hütter mit diesem undankbarem Rang anfreunden hatte müssen. "Die Hundertstelfett'n habe ich heuer nicht unbedingt, ich hoffe, dass es irgendwann zurückkommt. Es zipft mich an, dass es sich gerade und gerade nicht ausgegangen ist. Aber es nützt nichts, so ist es im Sport", sagte der Abfahrts-Olympiasieger von Sotschi.

Aksel Lund Svindal war erstmals nach dem Achillessehnenriss im vergangenen Oktober rennmäßig im Einsatz, der Norweger wurde auf dem von ÖSV-Trainer Florian Winkler gesetzten Kurs hervorragender Sechster. US-Star Bode Miller wurde in seinem Comeback-Rennen nach der Rückenoperation auf schneller Fahrt von einem bösen Sturz gebremst und zog sich eine Schnittwunde am rechten Unterschenkel zu.

Horror-Crash von Bode Miller



Vor dem Start des um 24 Stunden verschobenen Herren-Rennens war eine Trauerminute abgehalten worden - in Erinnerung an die beiden am 5. Jänner 2015 bei einem Lawinenunglück in Sölden getöteten US-Nachwuchsathleten Ronnie Berlack und Bryce Astle.

So jubelte Hannes Reichelt über Gold im Super-G

So jubelt Reichelt über Super-G-Gold

Ergebnis:

1. Hannes Reichelt 1:15,68 Min
2. Dustin Cook +0,11
3. Adrien Theaux +0,24
4. Matthias Mayer +0,27
. Kjetil Jansrud +0,27
6. Aksel Lund Svindal +0,37
7. Didier Defago +0,39

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Die Stimmen zum Super G der Herren

Hannes Reichelt (AUT/1.): "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, eine Erleichterung. Ich habe mir selbst am meisten Druck gemacht. Das zu bestätigen, ist am schwierigsten. Es ist oft gesagt worden, der Reichelt bringt es bei Großereignissen nicht runter, obwohl ich schon eine Silbermedaille hatte. Ich kenne einige, die so eine Operation hatten, ich bin froh, dass ich wieder zurückgekommen bin. Bei Dustin war ich nicht mehr so relaxt, ich wusste, dass ich vor dem Zielsprung noch einen Schnitzer hatte. Ich bin mit Gefühl und rund gefahren. Ich wollte einfach einen guten Lauf runterlegen. Beim vorletzten Tor habe ich mir gesagt, so Hannes, mehr kann ich nicht, was rauskommt, ist egal, ich kann mir nichts vorwerfen. Ich wollte mir meine Statistik hier nicht zerstören lassen. Ich habe u.a. Miller gesehen, der ist eine perfekte Fahrt oben gefahren, so muss man fahren, nur die Kompression besser."

Dustin Cook (CAN/2.): "Ich bin wirklich glücklich, für mich kommt das nicht so unerwartet, für alle anderen schon. Ein paar Bier werde ich heute schon trinken."

Adrien Theaux (FRA/3.): "Es war das Rennen meiner Karriere. Jeder will Medaillen holen bei Olympia und Weltmeisterschaften. Ich bin sehr glücklich, ich habe hier mein erstes Podest geschafft im Super-G und jetzt meine erste Medaille wieder hier, das ist toll. Es war ein schwieriger, anspruchsvoller Kurs, ich habe oben einen kleinen Fehler gemacht."

Matthias Mayer (AUT/4.): "Die Hundertstelfett'n habe ich heuer nicht unbedingt, ich hoffe, dass es irgendwann zurückkommt. Es zipft mich an, dass es sich gerade und gerade nicht ausgegangen ist. Aber es nützt nichts, so ist es im Sport. Kjetil und ich sind schon am Leaderbord gestanden. Dustin hatte eine Superfahrt, da kann ich nur gratulieren. Wir haben mit den Kanadiern trainiert, da ist der Dustin unglaublich schnelle Zeiten gefahren, teilweise war er eine halbe Sekunde vor uns. Im Rennen hat er es noch nie so runtergebracht. Ich gratuliere ihm und natürlich Hannes. Coole Sache."

Georg Streitberger (AUT/8.): "Ich hatte kein gutes Gefühl, da habe ich mich mit dem Einser im Ziel nicht freuen können. Die Fahrt war nicht gut genug. Ich habe ein paar Fehler gemacht, teilweise bin ich ins Rausgerutschte gekommen, da ist mir das Tempo abgegangen. Man sieht, wenn man das halbwegs fährt, ist einiges möglich."

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