Franz Klammer

Mayer und Reichelt einfach zu schlecht

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Franz Klammer über das historische ÖSV-Debakel in der WM-Abfahrt.

Leider hat uns gestern das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wechselnde Sicht und böiger Wind waren echte Spielverderber. Aber auch das darf nicht als Ausrede für diese desaströse Leistung gelten. Schwer zu sagen, wie sehr Hannes Reichelt unter den Bedingungen litt. Ihm fehlte 
die Unbeschwertheit eines Super-G-Weltmeisters. Er fuhr schlecht, ­viele Fehler kosteten Zeit. Das gilt auch für Matthias Mayer – dabei kam bei unseren beiden Topläufern sogar die Sonne raus.

Fehler, Wind und schlechte Sicht
Davor war es finster: ­Georg Streitberger hatte von oben bis unten katas­trophale Sicht. Auch Max Franz kann man wenig vorwerfen: Er hatte oben Gegenwind – das spürst du natürlich, und dann probierst du alles …

Gestern brauchte es Glück, um vorne dabei zu sein. Die besten Bedingungen hatte Steven Nyman – trotzdem wurde er nur Vierter. Die Schweizer hatten gestern nicht nur mehr Wetter-Glück als wir – sie waren eindeutig besser.

Kurz vor Patrick Küngs Start kam die Sonne heraus. Der Bursche fuhr unbeschwert, ließ trotz Fehlern den Ski laufen und war schnell.

Küng, Ganong und Feuz
 fuhren ohne viel Druck
Auch Travis Ganong hatte ich nicht auf meiner Liste. Er konnte ohne Druck zu Silber fahren. Beat Feuz fuhr vor allem im unteren Teil ein geniales Rennen.

Und Kjetil Jansrud, der Speed-Dominator dieser Saison? Er muss die WM als bittere Erfahrung abhaken. Im Super-G an der Schulter verletzt und nur Blech, gestern total ver­unsichert und hinterher.

Die historische Abfahrts-Pleite schmerzt – Reichelts Super-G-Gold hilft aber darüber hinweg.

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