Alle drei Brüder mit Edelmetall

Der Medaillenregen der Matt-Brüder

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Mario, Andreas und Michael holten nun sowohl WM-, als auch Olympia-Edelmetall.

Geplant war es nicht, aber wie das Skifahrerleben so will, war der Weg von Slalom-Ass Michael Matt bis hin zum Großereignis ein ähnlich schwieriger wie vor einem Jahr. Bei Olympia in Pyeongchang errang er Bronze, bei der WM in Aare Silber, besiegt nur vom nun Allzeit-Größten Marcel Hirscher. Alle drei Matt-Brüder haben nun Medaillen bei Olympia und WM gewonnen.

Bei den Winterspielen 2018 stand das Matt-Edelmetall erst nach einer langen Zitterpartie fest, bei den Weltmeisterschaften musste der Flirscher nach seiner grün aufleuchtenden Zielankunft am Sonntag nur die Fahrt seines Teamkollegen Marco Schwarz überdauern, der auch noch Bronze gewann.

"Silber, ich glaube, das war das Maximum heute", sagte der 25-jährige Matt, denn nach dem ersten Durchgang sei der Abstand schon sehr groß gewesen zu den Top zwei, da sei das schon ein sehr positiver Ausgang. Es war seine vierte Medaille bei Großereignissen nach Olympia-Bronze im Slalom und -SiIber mit dem Team sowie WM-Silber mit der Mannschaft in Aare.

Alle drei Matt-Brüder holten WM- & Olympiamedaillen

Alle drei Matt-Brüder haben damit bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften Einzel-Medaillen gewonnen, Mario (39) war u.a. im Slalom Olympiasieger 2014 und Weltmeister 2001 und - ebenfalls auf den Aareskutan in Aare - 2007, Ski Crosser Andreas (36) Weltmeister 2009 und Olympia-Silbermedaillengewinner 2010. "Diese Geschichten setzen einem die Journalisten gern in den Kopf, es ist teilweise schwierig, du musst schon versuchen, das auszublenden. Aber jetzt kann es eh nur noch aufwärts gehen, jetzt haben wir eh alles", sagte Michael lachend.

Wir vor einem Jahr bei den Olympischen Spielen verliefen die Weltcup-Rennen im Vorfeld des Großereignisses für Michael Matt wieder nicht wie geplant. Erneut suchte er Abstand vom Schnee, analysierte, trainierte Kondition. Erst bei den Trainingstagen in Schweden schnallte er wieder die Ski an, es lief wieder runder, in Sachen Material fand er die richtige Lösung. "Das Rausgehen hat mir gut getan, dass die Schwünge beim Großereignis wieder passen."

Daran erinnert, dass sein großer Bruder Mario vor einem Jahr bei den Winterspielen nach dem ersten Durchgang anrief, was er nur tue, wenn es nicht gut gelaufen sei, meinte Michael lachend: "Heuer hat er schon den ganzen Winter angerufen! Natürlich will er Input geben. Ich glaube, wir waren eh alle gleicher Meinung. Man kann die beiden Durchgänge heute nicht vergleichen. Im zweiten hat die Piste schon entscheidend nachgelassen, es war schwierig zu fahren."

Michael Matt ist Teil der Slalomgruppe von Marko Pfeifer, dort pushen sich die Besten der Welt, wie man in den Ergebnislisten sieht. "Wir haben eine super Stimmung und immer einen Spaß, das ist sehr wichtig. Als wir vor drei Jahren angefangen haben, vorne mitzufahren, sind die Fetzen teilweise schon geflogen. Aber jetzt ist der schnellere an dem Tag vor dem anderen, jeder weiß, wie damit umzugehen ist. Vor zwei Jahren in St. Moritz hat es für mich und 'Blacky' nicht gereicht, aber für Manuel, heuer ist es umgedreht."
 

Feller als fairer Verlierer: "Missgunst ist das Schlimmste"

Manuel Feller wurde am Sonntag WM-Sechster und war ein fairer Verlierer. "Ich bin mit den Leuten mein Leben lang unterwegs, mit Michi habe ich Jahre in der Schule verbracht. Mit dem Blacky bin ich auch seit fünf Jahren in der Mannschaft. Was soll mich da traurig stimmen? Missgunst ist das Schlimmste, das es in der heutigen Gesellschaft gibt. Ich freue mich mit, hätte mir aber mein Ergebnis anders gewünscht", sagte der Tiroler.

Zur privaten Geschichte der Brüder Matt gehört nicht nur dazu, dass Mario Pferde züchtet und der charakterlich konträre Andreas Hochlandrinder, sondern auch, dass der jüngste Spross als Bub beim Skifahren unter eine Lawine kam und erst nach einer Viertelstunde bewusstlos geborgen wurde. "Ich habe danach lange gebraucht, bis ich das Ganze wirklich verarbeitet habe", hatte Michael im November 2016 nach seinem ersten Weltcup-Podestrang als Slalom-Zweiter in Levi erzählt.

 

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