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Unsere Ski-Fahrer bringen bei Großereignissen nicht ihre Top-Leistung.

Ich glaube, wir sind seit Jahren die Nation mit den meisten vierten Plätzen. Das kann kein Pech sein. Ich behaupte: Im Gegensatz zu vielen anderen Nationen bringen wir bei einem Großereignis nicht unsere Top-Leistung. Die Heim-WM scheint uns zu schwächen. Die Ausrede, dass unsere Stars in Schladming herumgereicht werden, lasse ich nicht gelten. Zum Job eines Spitzensportlers gehören Medien- und Sponsortermine genauso dazu wie Konditionstraining oder Materialtests. Ich sehe da in Zukunft keine Besserung. Ausnahme: Marcel Hirscher. Er ist aus einem anderen Holz geschnitzt, der große Druck macht ihn sogar noch stärker. Das war bei Hermann Maier auch der Fall.

Bei Reichelt und Kröll fehlte die bedingungslose Bereitschaft
Meinen beiden jungen Kärntner Landsleuten Mayer und Franz mache ich keine Vorwürfe, Matthias war zu ungestüm, Werner hat sich beim Training verletzt. Doch von Reichelt und Kröll war ich enttäuscht. Gleich vom Start weg wusste ich, da geht nix. Das habe ich an der Körpersprache gesehen. Beide wirkten verunsichert, ich vermisste die bedingungslose Bereitschaft. Reichelt und Kröll haben als quasi Hausherren nicht agiert, sondern nur reagiert. Sie hatten Probleme mit den Wellen und waren in der Bewegung immer einen Schritt hinterher. Das war zu wenig. Ich tippte bei Reichelt auf Bronze, da habe ich mich gewaltig geirrt. Bei Svindal und Paris lag ich richtig.

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