"Es kann sich schnell drehen"

Motivator Eder zeigt sich kämpferisch

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ÖSV-Trainer Vegard Bitnes hat nach dem verpatzten Biathlon-Auftaktrennen auf Ungewöhnliches gesetzt und Simon Eder die Schlussbesprechung vor der Staffel halten lassen. Die Ansprache des Routiniers dürfte gewirkt haben, wie der überraschende vierte Platz vermuten lässt.

Die anschließenden Einzelrennen gingen für Eder und Co. dann aber wieder großteils schief. In Hochfilzen soll auch das besser werden, die erste Chance bietet der Sprint am Freitag.

Weiters stehen im Pillerseetal für die Männer am Samstag eine Staffel und eine Verfolgung am Sonntag auf dem Programm. Eder sieht das Team dafür besser aufgestellt, als es scheint. "Auf den ersten Blick hinken wir ein bisserl hinterher, aber wir haben gesehen, dass es sich schnell drehen kann. Es ist nicht alles so schlecht, wie es auf den ersten Blick ausschaut", sagte der mehrfache WM-Medaillengewinner in Hochfilzen zur APA - Austria Presse Agentur.

Eder als Motivator

Eder ist überzeugt, dass der Heimweltcup erfolgreicher verlaufen wird. "Wir greifen dieses Wochenende an. Es gibt Streckenprofile, die uns mehr entgegenkommen als Kontiolahti, da zähle ich Hochfilzen dazu. Wir sind generell nicht schlecht drauf, wir hatten eine super Vorbereitung."

In Finnland erwies sich sein Rede am Vorabend der Staffel als guter Schachzug. "Er hat einfach genial gesprochen, das hat allen getaugt. Ich wollte, dass Simon alles von seiner Seite erklärt, er ist schon ewig dabei, er hat viele super Staffeln gemacht", erläuterte Bitnes die ungewöhnliche Maßnahme, die großen Anklang fand. "Er hat das wirklich gut gemacht. Das war richtig schön, alle haben applaudiert."

Eder war zunächst überrascht gewesen, fand ad hoc aber offenbar die richtigen Worte. "Das hat noch kein Trainer gemacht. Ich hoffe, dass es ein bisschen was bewirkt hat. Nach dem erstem Rennen, das nicht so gelaufen ist, hat es das Ganze ein bisschen aufgelockert, ich habe es nett gefunden. Und mich hat es ein bisschen aus dem Gedankenrad rausgeholt", meinte der 39-jährige Saalfeldener.

Überzeugender Auftritt als Staffel

Mit dem unerwarteten vierten Platz war dann tatsächlich ein Befreiungsschlag gelungen. "Wir hatten eine Hammer-Staffel. Das war kein Glück, alle haben gute Leistungen gebracht. Wir nehmen daraus viele gute Sachen mit. Wir müssen versuchen, das auch in die Einzelwettkämpfe mitzunehmen", sagte Bitnes. Der Auftakt sei insgesamt ganz ok, aber nicht hervorragend gewesen. "Es gibt einige Sachen, an denen wir weiterarbeiten müssen. Wir sind nicht auf einem schlechten Weg." Eine Trendwende soll möglichst bald gelingen. "Es braucht noch ein bisschen Zeit, aber wir bleiben dran. Die Einzelresultate kommen hoffentlich schon jetzt beim Heimweltcup."

Außergewöhnliches wie Podestplätze - die letzten in einem Hochfilzen-Einzelbewerb holte Eder 2017 bei der WM bzw. 2010 im Weltcup - wären eine willkommene Überraschung. Dabei mithelfen sollen die Fans. "Ich hoffe, dass so viele wie möglich kommen. Wir brauchen die Hilfe der Zuschauer, gleichzeitig ist es aber auch der kleine Extra-Druck", sagte Bitnes.

Der Nachfolger von Ricco Groß rechnet aber auch generell mit einem veränderten Gesamtbild. Schließlich würden sich die Laufleistungen erfahrungsgemäß nach dem Auftakt nationenübergreifend stets angleichen. "Ich glaube, man wird eine komplett andere Liste sehen. Auf der ersten Station gibt es immer komische Laufzeiten. In Hochfilzen werden mehrere in Schwung kommen."
 

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