Ringen

Auch Hrustanovic zieht eine Niete

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Österreicher scheitert im Achtelfinale. Auch keine Chance auf die Hoffnungsrunde.

Eine der letzten Medaillenhoffnungen des österreichischen Olympiateams bei den London-Spielen ist am Montag zerplatzt. Ringer Amer Hrustanovic war in der Klasse bis 84 kg der griechisch-römischen Stilart nach einer Zweitrunden-Niederlage noch knapp an der Runde um die Bronzemedaille dran, letztlich blieb sie ihm aber versperrt. Der Salzburger hatte seinen Auftaktkampf gegen den Südkoreaner Lee Se-yeol gewonnen, ehe er dem 23-jährigen Polen Damian Janikowski unterlag.

Hrustanovic' Hoffnung lag danach in einem Siegeslauf des Vize-Welt- und -Europameisters. Denn nur bei einem Finaleinzug Janikowskis wäre der Wals-Athlet in die Bronze-Runde gekommen, in der er drei Kämpfe in kürzester Zeit in Serie hätte gewinnen müssen. Sein Bezwinger entschied zwar auch sein Viertelfinale gegen den Kubaner Pablo Henrique Shorey Hernandez für sich, unterlag aber im Semifinale dem Ägypter Karam Mohamed Gaber Ebrahim in Entscheidungsrunde drei.

Erste Runde souverän gewonnen
Für Hrustanovic war der Medaillentraum damit dahin, dabei hatte es gegen Lee gut angefangen. Als der Heeressportler in Runde eins nach bis dahin punktlosem Verlauf in der Angriffsposition war, riss er seinen Gegner auf und gewann die Runde damit 3:0. In Runde zwei war der ÖOC-Athlet bei punktlosem Score in der passiven Rolle, und wehrte da die Angriffe des Asiaten erfolgreich ab. Mit dem Score von 3:0, 1:0 hatte Hrustanovic seine Auftakthürde genommen.

Pole Janikowski zu stark
"Das Videostudium hat sich für diesen Kampf auf jeden Fall ausgezahlt", sagte Österreichs Nationaltrainer Peter Kosmata danach. "Der Koreaner war einer der Gegner, gegen die wir uns von Grund auf gute Chancen ausgerechnet hatten." Janikowski aber war ein anderes Kaliber. Schon in der Qualifikationsrunde hatte der mit dem Türken Nazmi Avluca den Olympia-Dritten 2008 besiegt, dementsprechend selbstbewusst ging der Osteuropäer dann in den Kampf gegen Hrustanovic.

Eine Unaufmerksamkeit reichte
"Amer war leider eine Sekunde am Boden unaufmerksam", schilderte der Coach den entscheidenden Moment in Runde zwei, als Janikowski aus dem Angriff heraus punktete. "Der Pole ist leider ein extrem starker Gegner, kein Traumlos. Es hat leider nicht funktioniert." Die Schlüsselszene hatte es aber schon in Runde eins gegeben, als sich Janikowski in der Verteidigung an der Grenze zum Erlaubten verhielt. Kosmata legte daraufhin Protest ein, doch dem wurde nicht entsprochen.

Der Kampfrichter war zwar für eine Wertung für Hrustanovic, womit der Runde eins gewonnen hätte. Der Hauptschiedsrichter blieb aber bei seinem Entschluss, was den Ausschlag gab. Am Ende stand eine 0:2, 0:3-Niederlage des von Dutzenden aus Wals und Vorarlberg angereisten Schlachtenbummlern angefeuerten gebürtigen Bosniers. Seinen Spezial-Trick konnte Hrustanovic in den zwei Kämpfen nicht wie erhofft anwenden. "Daran müssen wir arbeiten", sagte Kosmata.

Zu durchschaubar
Sein Schützling sah einen Grund für die Niederlage darin, dass er den gegen Lee gelungenen Wurf auch im Achtelfinale anwenden wollte. "Janikowski hat sich aber meinen ersten Kampf angeschaut und war darauf vorbereitet", sagte Hrustanovic. Dass der Hauptschiedsrichter in der strittigen Situation gegen ihn entschieden hatte, war für den WM-14. 2011 darin begründet, dass er noch keine Top-Erfolge hat. Hätte er einen bekannteren Namen in der Szene, wäre es vielleicht anders gewesen.

"Ich werde mir in den nächsten Jahren einen besseren Namen machen und will in Rio wieder angreifen", fasste Hrustanovic nach der ersten Enttäuschung schon wieder Mut. Bei den Spielen 2016 in Brasilien wird er in einem besseren Ringer-Alter sein. "Sein Weg ist schon vorher nach 2016 gegangen", erklärte Kosmata. "Da ist es dann bei ihm mit 28 Jahren von der Routine und Kraft her optimal. Amer hat Minimum noch das eine Mal Olympia vor sich."

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