Eine verschlossene Falltür verhinderte das Ausfahren der vierten Fackel.
Ein Computerproblem war der Grund für die Panne beim entscheidenden Moment der Eröffnung der XXI. Winterspiele in Vancouver. Das gab jetzt der für die Eröffnungsfeier verantwortliche Australier David Atkins bekannt. Durch das Problem hatte sich im vollbesetzten BC Place Stadion eine Falltür nicht geöffnet und das Ausfahren einer vierten Fackel verhindert. Statt vier konnten damit nur drei prominente kanadische Sportler die olympische Flamme entzünden.
Dirigent im Ohr
Auf der Strecke geblieben war die frühere
Eisschnellläuferin Catriona le May Doan. Sie stand der defekten
Säulenöffnung am nächsten. "Ich wollte zunächst rübergehen zu Steve Nash,
aber dann hat man mir gesagt, dass ich einfach stehen bleiben und grüßen
soll", berichtete Doan, die wie alle Teilnehmer der Eröffnung von Atkins per
Funkknopf im Ohr dirigiert worden war.
Gag der Eröffnung wäre gewesen, dass nicht eine Person sondern mit Le May Doan, Jahrhundertsportlerin Nancy Greene, Basketballer Steve Nash und Eishockey-Legende Wayne Gretzky gleich vier kanadische Berühmtheiten gleichzeitig die Flamme entzünden.
Hunderte Mails
Le May Doan trug ihre Situation mit Fassung. Bei
allen 60 Versuchen zuvor hatten sich alle vier Säulen der Flammen-Skulptur
problemlos gehoben, auch bei den zwei Generalproben unmittelbar vor der
Eröffnung. "Ich dachte nur, oh mein Gott, was tu ich jetzt", erzählte die
Doppelolympiasiegerin und frühere Weltrekordlerin, die seit der Panne
Hunderte von E-Mails erhalten hat.
Auf die Frage, ob sie das Anzünden der Olympischen Flamme gerne nachholen würde, könne sie nur lachen, versicherte die Ausnahme-Sportlerin. Im Hallenstadion hatte es sich ohnehin nur um das provisorische Feuer gehandelt. Gretzy war danach mit der Flamme nach draußen gebracht worden und hatte ganz am Ende der Feier die eigentliche Fackel für die Olympischen und Paralympischen Spiele entzündet. Sie soll nun dank eines Vertrags mit einer Gasfirma "ewig" in Vancouver leuchten.