Trotz eines kuriosen Stolperlaufes von Anni Friesinger-Postma gabs Gold.
Slapstick-Einlagen und ein Bauchfleck im Halbfinale konnten die deutschen Eisschnellläuferinnen am Samstag bei den Olympischen Spielen nicht stoppen. Trotz eines kuriosen Stolperlaufes von Anni Friesinger-Postma rauschte der "Deutschland-Express" zu Olympia-Gold in der Team-Verfolgung. Im letzten Eisschnelllauf-Finale im Olympic Oval von Richmond siegten die Deutschen nach einer furiosen Schlussrunde mit zwei Hundertstelsekunden Vorsprung vor Japan. Bronze holte sich überraschend Polen.
Glück im Halbfinale
Dabei schien zuvor gegen die USA im
Halbfinale schon alles verloren. Die angeschlagene Friesinger war 300 m vor
dem Ziel gestrauchelt, fand nie wieder ihren Rhythmus, brüllte ihren
Gefährtinnen hinterher und rutschte nach einem Sturz 20 Meter vor dem Ziel
auf dem Bauch durch die Zeitmessung. Reaktionsschnell hatte sie noch ein
Bein nach vorne gerissen, um die Zeitnehmung auszulösen.
(c) Reuters
Wütend trommelte die Inzellerin zunächst mit den Fäusten auf das Eis und fluchte - ehe sie die "1" auf der Anzeigetafel entdeckte und doch noch strahlte. Denn auf den letzten 100 m brachen die US-Amerikanerinnen ein.
Im Finale wurde die völlig entkräftete, 16-fache Weltmeisterin Friesinger durch Katrin Mattscherodt ersetzt, die mit Anschütz-Thoms und Stephanie Beckert dank eines starken Endspurts knapp Gold sicherte.
Kanadas Eisschnellläufer hatten zuvor Gold bei den Männern gewonnen. Mathieu Giroux, Lucas Makowsky und Denny Morrison besiegten im Finale die USA. Bronze sicherten sich die Niederlande.