Deutsche gewinnt Biathlon-Verfolgung vor Kuzmnia und Brunet.
Die deutsche Biathletin Magdalena Neuner hat ihr Ausnahme-Talent bei ihren ersten Winterspielen eindrucksvoll bestätigt. Die 23-Jährige eroberte nach sechs WM-Titel am Dienstag in der Verfolgungskonkurrenz in Whistler ihre erste Olympia-Goldmedaille und erfüllte sich damit einen Kindheitstraum.
Es war wohl nur der vorläufige Höhepunkt einer großen Karriere. Nach Silber im Sprint triumphierte die Bayerin 12,3 Sekunden vor der Sprintsiegerin Anastasiya Kuzmina aus der Slowakei, die ebenfalls zwei Strafrunden drehen musste, und 28,3 vor der fehlerfrei schießenden Französin Marie Laure Brunet.
Neuner machte es spannend
Neuner setzte sich nach dem zweiten,
neuerlich fehlerfreien Schießen von Kuzmina ab und schien einem sicheren
Erfolg entgegenzulaufen. Doch mit je einem Fehler bei den letzten zwei
Schießen machte sie es nochmals spannend. Kuzmina traf die letzten fünf
Scheiben perfekt und hatte vor der 2-km-Schlussrunde nur 6,2 Sekunden
Rückstand. Doch als starke Läuferin ließ sich das Leichtgewicht Neuner auf
der nach Nassschneefall weichen Loipe den Sieg nicht mehr nehmen. "Das ist
Wahnsinn!", jubelte Neuner. "Ich wusste nach dem letzten Schießen: Das
schaffst du, und wenn du sterben musst."
Thomas Bach, der DOSB-Präsident und IOC-"Vize", war im Zielraum beeindruckt. "Das ist fantastisch. Diese Nervenstärke, dieser Wille. Das ist das Holz, aus dem Olympiasieger geschnitzt sind."
Erfolgloser Protest
Offiziell stand die Wertung des Rennens nicht
sofort fest, denn Schweden hatte Protest eingelegt. Anna-Carin Olofsson
Zidek, die 11,1 Sekunden hinter Brunet Vierte wurde, und zwei ihrer
Teamkolleginnen waren wegen verspätet geöffneter Lichtschranke zu spät
gestartet.
Medaillen
Gold: Magdalena Neuner (GER)
Silber: Anastasiya
Kuzmina (SVK)
Bronze: Marie Laure Brunet (FRA)