Das schöne und offene Haus soll Gastfreundschaft signalisieren.
Mit einem Bieranstich und der Schlüsselübergabe an ÖOC-Präsident Stoss ist am Donnerstagabend in Whistler das Österreich-Haus der XXI olympischen Winterspiele in Vancouver eröffnet worden. Im Beisein von Sportminister Norbert Darabos und ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel überreichte Hauserrichter Reinhard Weiss den Schlüssel des Passivhauses, das nach den Spielen in Kanada verbleibt.
"Es ist ein sehr schönes und offenes Haus, das Gastfreundschaft signalisiert. Aber ab jetzt soll der Sport im Mittelpunkt stehen", sagte der neue ÖOC-Chef Stoss in seiner Rede. Wintersport sei für Österreich besonders attraktiv, "weil wir ein Wintersportland sind." Er freue sich, dass das Zusammenwirken von Sport, Politik und Wirtschaft so einwandfrei funktioniert habe und es reges Interesse von Sponsoren gegeben habe, betonte Stoss.
In den kommenden zweieinhalb Wochen wird das am "Lost Lake" in einem kleinen Wäldchen an einem Fluss und einer Langlaufloipe liegende Österreichhaus Schauplatz von speziellen Themenabenden und hoffentlich möglichst vielen Medaillenfeiern sein. Zur Eröffnungen gaben sich die Biathleten, Kombinierer und Rodler die Ehre, aus Österreich war trotz Opernball einiges an Politprominenz wie auch Innenministerin Maria Fekter angereist. Zu den Überraschungs-Gästen zählte der rumänische Tennis-Promoter und Wirtschaftstreibende Ion Tiriac.
Der Star des Abends war aber erstmals das - zweigeschossige - Haus selbst. Das von der Austrian Passivehouse Group (APG) um Gesamtkosten von 1,3 Mio. Euro erdbebensicher errichtete Passivhaus, in dem sich während der Spiele auch das ORF-Studio sowie ein funktionstüchtiger Postkasten befindet, hat sich in kürzester Zeit in der Olympiaregion als "Landmark" etabliert.
Als "das Haus, das nur noch zehn Prozent Energie braucht", ist es in Whistler längst Ortsgespräch. Die in Österreich bereits gut eingeführte Hausbau-Technologie wird im energieintensiven Nordamerika mit staunender Begeisterung aufgenommen und passt perfekt zu den "Green Games" von Vancouver.
Deshalb wird das Haus auch trotz der enormen Kosten in Whistler verbleiben und der Gemeinde geschenkt. "Kein Baustandard hat sich so schnell entwickelt wie das Passivhaus in der letzten Dekade. Ich wollte den Amerikanern die Lösung des weltweiten Wärmeproblems kundtun", erklärte Ing. Reinhard Weiss von der APG. "Sie nehmen es auch an, vor allem die Kanadier."
Energie sei ein gesellschaftlich zentrales Thema, so Weiss, die Verschrottungsprämie keine Lösung des Energieproblems, "das ohnehin erst so richtig auf uns zukommen wird." Es gelte dort einzusparen, wo das größte Potenzial sei. "Und das ist nun mal die Gebäudehülle."
Nach Frankreich werde man sich ganz sicher Nordamerika als eines der nächsten Länder vornehmen, sagte Weiss. US-Präsident Barack Obama hat ja bekanntlich ein sehr offenes Ohr für grüne Ideen. Aber man müsse gar nicht bis zu Obama vordringen, ist Weiss überzeugt. "Vor allem der Westen der USA drängt hinein und da ist ja unser Landsmann Arnold Schwarzenegger der absolute Energie-Vorreiter."