Snowboardcross

ÖSV-Crosser gehen leer aus

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Franzose Vaultier holte Gold im Snowboard-Cross. Bester Österreicher Zehnter.

Österreichs Snowboard-Crosser sind am Dienstag in der olympischen Regenschlacht leer ausgegangen. Unter schwierigen Sicht- und Schnee-Bedingungen stieß der Kärntner Hanno Douschan bis ins Halbfinale vor und belegte am Ende Rang zehn. Die Vorarlberger Alessandro Hämmerle und Markus Schairer scheiterten im Viertel- bzw. Achtelfinale. Gold ging an den Franzosen Pierre Vaultier.

Der 26-Jährige setzte sich in einem spannenden Finale vor dem russischen Lokalmatador Nikolai Oljunin und dem US-Amerikaner Alex Deibold durch. Vaultier komplettierte damit ein kleines Snowboard-Märchen, denn er hatte sich Mitte Dezember 2013 bei einem Sturz in Lake Louise einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zugezogen. Um bei Olympia dabei zu sein, hatte Vaultier auf eine Operation verzichtet.

Verwachst
Schnell ausgeträumt war der Medaillentraum hingegen für Mitfavorit Schairer. So wie seine beiden ÖSV-Kollegen hatte auch der Vizeweltmeister offensichtlich das falsche Wachs am Bord und ganz deutliche Speed-Nachteile. Während Kontrahenten wie etwa der vom Salzburger Mario Fuchs betreute Oljunin scheinbar durch den Kurs flogen, war es für die Rot-weiß-Roten von oben bis unten ein harter Kampf.

In seinem Achtelfinale lag Schairer von Anfang an zurück, im Ziel-S nahm der 26-Jährige dann für den notwendigen Top-Drei-Platz volles Risiko und kollidierte mit dem Kanadier Robert Fagan. "Ich hab gewusst, das Ziel-S ist meine letzte Chance. Das Manöver wäre auch geglückt, hätten wir dann nicht den Kontakt gehabt. Es war ein blöder Rennunfall", erklärte Schairer, dessen im Dezember 2013 operierte linke Schulter den Crashtest bestand.

Schairer beklagt Mitspracherecht
Zum Materialnachteil meinte Schairer: "Wir hatten heute relativ wenig Mitspracherecht auf dem Berg. Es war ziemlich eindeutig zu sehen, dass wir vom Material her nicht mithalten konnten. Aber ich will nicht dem Material allein die Schuld geben. Für unsere Serviceleute war es heute am schwierigsten, das war ein Griff in die Glückskiste. Ich hab selber genug Fehler gemacht." Nach Vancouver 2010 und Sotschi will Schairer auch 2018 bei Olympia dabei sein: "Aller guten Dinge sind drei."

Douschan disqualifiziert
Hauchdünn am Finale schrammte Douschan vorbei. Nach einem souveränen Achtelfinale profitierte der 24-Jährige im Viertelfinale vom Crash zweier Konkurrenten. Und auch das Halbfinale schien ein Happy End zu nehmen. Douschan stürzte zwar gleich im oberen Abschnitt, weniger später lagen aber gleich drei Gegner nach einem Massencrash im Schnee. Der Klagenfurter fuhr als Dritter über die Ziellinie, wähnte sich kurz im Finale, wurde wenig später aber disqualifiziert.

"Das Video bestätigt ganz klar, dass ich bei meinem Sturz ein Tor nicht korrekt passiert habe. Ich könnte mir in den Hintern beißen", meinte Douschan. "Ich hab mir noch gedacht, ob ich raufstapfen soll und nochmal durchs Tor fahren soll. Aber dann hab ich mir gedacht: 'Nein, mach einen Trainingslauf runter.' Und auf einmal liegen drei Leute im Schnee."

Deshalb fiel Douschans Bilanz zwiespältig aus: "Ich sehe es mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge. Mit einem zehnten Platz bei Olympia bin ich nicht unzufrieden, aber es hätte heute mehr drinnen sein können, dürfen und müssen." Das Brett sei vor allem am Start langsam gewesen, "aber ab der ersten Kurve ist es eh dahingegangen". "Ich mag niemandem etwas vorwerfen, alle haben ihr Bestes gegeben", erklärte Douschan.

Hämmerle stand nach überstandenem Achtelfinale im Viertelfinale auf verlorenem Posten. "Wir haben auf Neuschnee gewachst und nicht auf Regen", wusste Hämmerle. "Leider war nicht mehr drinnen. Man pusht und tut und probiert alles. Aber im Endeffekt konnte man nur hoffen, dass es vorne einen aufhaut."

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