Walchi und Co trainineren schon wieder für Weltcup. Finden wir aus der Krise?
Unsere Speed-Herren stecken in der größten Krise aller Zeiten. Nach dem Olympia-Flop ist auch der Abfahrtsweltcup so gut wie futsch (kein Wunder, nach bisher null Abfahrts-Siegen in dieser Saison).
Als Trostpflaster bleibt der Super-G-Weltcup, den Walchhofer zwei Rennen vor Schluss mit 260 Punkten vor Svindal (194) anführt. Kommenden Sonntag hat der 34-jährige Salzburger in Kvitfjell den ersten Matchball. Er meint allerdings: „Noch lieber würde ich am Samstag in der Abfahrt zurückschlagen.“ Doch selbst Walchhofer-Siege können die Speed-Krise nicht mehr retten. Walchhofer selbst weiß: „In Wahrheit sind wir seit Jahren keine Abfahrts-Nation mehr.“
Problem Nummer 1: Wir haben keine Speed-Truppe
Seit dem Rücktritt
von Stephan Eberharter und Fritz Strobl haben Walchhofers Siege und ein paar
späte Lichtblicke von Hermann Maier über die Krise hinweggetäuscht. ORF-Experte
Armin Assinger und Abfahrts-Legende Franz Klammer glauben zu wissen, woran’s
hapert. Klammer: „Es war ein Riesenfehler, die Abfahrts-Trainingsgruppe
aufzulösen und alles Richtung Gesamtweltcup zu trimmen.“ So wurde
ÖSV-Speed-Trainer Walter Hubmann vor vier Jahren das Betätigungsfeld
genommen (seither feiert der Ex-ÖSV-Coach Erfolge mit den Kroaten) und die
wenigen verbliebenen Speed-Spezialisten (z. B. Hans Grugger) in die von Andy
Evers geführte Allroundertruppe integriert. Klammer: „Es war nur eine Frage
der Zeit, bis der Schuss nach hinten losgehen würde.“
Problem Nummer 2: Wo ist der Abfahrts-Nachwuchs?
Der Nachwuchs
fehlt. Seit Mario Scheiber (26) und Romed Baumann (23) sind keine
Abfahrts-Kanonen in den Weltcup nachgerückt – und selbst diese beiden
Talente haben noch keine Abfahrt gewonnen.
Schwierige Zeiten für die ÖSV-Führung. Immer mehr Insider fordern Konsequenzen – und erstmals wackelt der Job von Herren-Chef Giger ernsthaft. Klammer: „Wenn jetzt nix passiert, wann dann?“