Eishockey

Vanek & Co verlieren klar gegen Finnland

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Trotz dreier Tore von Grabner.

Finnland - Österreich Endstand 8:4 (4:2,2:0,2:2)
Sotschi, Bolschoi-Arena, 10.000, SR Piechaczek/Walsh (GER/USA). Tore: Granlund (6., 59./PP), Lepisto (12.), Maatta (20.), Immonen (20., 52./PP), J. Jokinen (22.), Kontiola (33.) bzw. Grabner (1., 42., 55.), Hundertpfund (10.). Strafminuten: 4 bzw. 10.

Mit einem Tor nach 36 Sekunden ist Österreichs Eishockey-Nationalmannschaft in das Olympische Turnier gestartet, letztlich gab es zum Auftakt der Gruppe B aber doch die erwartete Niederlage. Die ÖEHV-Auswahl musste sich am Donnerstag im Bolschoi-Eisdom Finnland mit 4:8 (2:4,0:2,2:2) geschlagen geben. NHL-Stürmer Michael Grabner erzielte einen Hattrick.

Die Auswahl von Teamchef Manny Viveiros ging gegen den Olympia-Dritten zweimal in Führung und hielt die Partie bis zur letzten Minute des ersten Drittels offen. Mit zwei Toren innerhalb von acht Sekunden unmittelbar vor der ersten Pause zogen die Finnen aber letztlich entscheidend davon. "Wir wollten hart beginnen, gutes Forechecking machen. Aber dann die unglücklichen Tore am Ende des ersten Drittels, die haben dieses Spiel entschieden", erklärte ÖEHV-Sportdirektor Alpo Suhonen.

Traumstart für Österreich
Eine Zusammenarbeit der beiden Villacher NHL-Stürmer sorgte für einen Traumstart beim Comeback der Österreicher, die erstmals seit zwölf Jahren wieder bei einem Olympia-Turnier dabei sind. Nach starker Vorarbeit von Michael Raffl von den Philadelphia Flyers schoss der völlig frei stehende Grabner (New York Islanders) nach 36 Sekunden zur rot-weiß-roten Führung ein.

Mikael Granlund gelang nach Assist von Superstar Teemu Selänne, der mit einer Oberkörperverletzung früh vom Eis musste, der Ausgleich (6.), doch die Österreicher legten nach. Thomas Hundertpfund nützte eine Vorarbeit von Kapitän Thomas Vanek (New York Islanders) zur neuerlichen Führung (10.). Es dauerte aber wieder nicht lange, ehe Sami Lepisto wieder den Gleichstand herstellte (12.).

Finnen dominierend
Die Finnen dominierten die Partie und sorgten durch Treffer von Olli Maatta und Jarkko Immonen (jeweils 20.) noch im ersten Drittel innerhalb von acht Sekunden für die Vorentscheidung. Im Mitteldrittel legten Jussi Jokinen (22.) und Petri Kontiola (33.) nach und sorgten dafür, das der Klasseunterschied auch im Ergebnis sichtbar wurde. Während in Rot-weiß-rot 13 Spieler aus der heimischen Liga am Eis waren, sind die Finnen mit 14 NHL-Spielern angereist und ein Medaillenanwärter.

Allerdings hielten die Österreicher die Niederlage auch dank einer guten Leistung von Torhüter Bernhard Starkbaum und der Effizienz von Grabner in Grenzen. Der pfeilschnelle Stürmer erzielte nach neuerlicher Raffl-Vorarbeit (42.) das 3:6 und vollendete nach einem schönen Solo seinen Hattrick (55.).

Für die Österreicher wartet nun gleich die nächste wohl unüberwindliche Hürde. Im zweiten Spiel treffen Vanek und Co. am Freitag (18.00 Uhr MEZ) auf Olympiasieger und Turnierfavorit Kanada.

Finnlands Rekordmann Selänne gegen Österreich verletzt out
Mit seiner sechsten Olympia-Teilnahme hat der Finne Teemu Selänne einen Eishockey-Rekord eingestellt. Der 43-Jährige leistete am Donnerstag beim 8:4 im Auftaktspiel gegen Österreich einen Assist - 22 Jahre nach seinem Winterspiel-Debüt 1992 als Amateur in Albertville.

Selänne stand gegen das ÖEHV-Team aber nicht lange auf dem Eis: Nach dem ersten Drittel musste der Superstar angeschlagen in der Kabine bleiben. Selänne war schon während der ersten 20 Spielminuten am Nacken behandelt worden. Ein Sprecher des Teams teilte lediglich mit, dass der Kapitän eine "Oberkörperverletzung" erlitten habe und als Vorsichtsmaßnahme nicht mehr auflief. Sein Einsatz in den kommenden Spielen sei nicht gefährdet.

Bis auf 1994 in Lillehammer hat Selänne alle Winterspiele seit Albertville bestritten. Sechs Olympia-Teilnahmen schaffte vor dem NHL-Stürmer von den Anaheim Ducks nur dessen Landsmann Raimo Helminen. Gegen Österreich bereitete Selänne den 1:1-Ausgleich durch Jungstar Mikael Granlund (6.) vor. Damit kommt er bereits auf 38 Scorerpunkte bei Olympia - auch das ist ein Rekord bei Winterspielen.

Finnland: Rask - Timonen, Vatanen; Maatta, Salo; Lepisto, Hietanen; Vaananen, Kukkonen - Selänne, Barkov, Granlund; O. Jokinen, Ruutu, Korpirkoski; Kontiola, J. Jokinen, Aaltonen; Lehtera, Immonen, Komarev
Österreich: Starkbaum - A. Lakos, Trattnig; S. Ulmer, Pöck; Unterluggauer, F. Iberer; R. Lukas, Altmann - Setzinger, Koch, Vanek; Grabner, M.Raffl, Lebler; Nödl, Hundertpfund, Th. Raffl; Latusa, Oberkofler, Welser

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