Nach dem Kurzprogramm liegt die Koreanerin Kim in Führung.
Nein, an den Nerven sei es nicht gelegen, sagte Miriam Ziegler, die am Dienstag bei den Olympischen Spielen in Vancouver als 26. nach dem Kurzprogramm den Einzug in die Kür der Top-24 verpasst hat. Die mit 15 Jahren jüngste im Feld der Eiskunstläuferinnen stürzte bei der Landung des dreifachen Lutz und führte den geplanten Doppel-Axel nicht aus. Voran liegt die südkoreanische Weltmeisterin Kim Yu-Na Kim (78,50 Punkte) vor der Japanerin Mao Asada (73,78) und der Kanadierin Joannie Rochette (71,36).
Den schwierigsten Auftritt zu absolvieren hatte am Dienstagabend Rochette. Die Mutter der WM-Silbermedaillengewinnerin 2009 in Los Angeles war am Sonntag gestorben, die 24-Jährige lief trotz Schicksalschlag tapfer und souverän ihr Programm und brach nach dem Ende auf dem Eis in Tränen aus. Als Dritte wahrte sie in diesen für sie so schweren Stunden die Hoffnungen ihres Heimatlandes auf eine Medaille.
Patzer
Groß war der Ärger bei Gymnasiastin Ziegler, denn in den
letzten vier Trainings vor dem großen Auftritt im Pacific Coliseum und beim
Einlaufen ebendort hatte alles noch wunderbar geklappt. Doch dann ging
gleich der erste Sprung der Burgenländerin zu "Farewell" von Apocalyptica
daneben. Weil sie eine Kombination hatte ausführen wollen, holte Ziegler den
doppelten Toelopp nach dem dreifachen Salchow nach, dies gelang ihr recht
schön.
Der Axel ging dann allerdings komplett schief, dafür fand auch Trainerin Eva Martinek keine Erklärung. "Beim ersten Sprung ist sie nicht gut weggegangen, hat es aber probiert. Beim Axel hat sie nichts gemacht. Ich habe absolut keine Ahnung, warum das so daneben gegangen ist."
Schlechte Noten
Erhofft hatte sich Ziegler nach dem verpatzen
EM-Auftritt in Tallinn und nur 36,06 Punkten im Kurzprogramm bei Olympia in
Vancouver an die 50 Zähler, geworden sind es 43,84, was sie beim Studium der
Noten mit einem "Das ist eigentlich alles am unteren Niveau" kommentierte.
"Das Abschneiden ist enttäuschend, ich bin überhaupt nicht zufrieden. Es war
einfach Pech. Ich bin ja erst 15 und kann noch sehr viele Wettkämpfe
machen", weiß die Goldmedaillengewinnerin der Europäischen Olympischen
Jugendspiele in Polen 2009.
Dass ihr Schützling nicht an den Nerven gescheitert ist, glaubt auch Martinek: "Sie sagt, sie war viel weniger nervös als bei der EM. Meiner Meinung nach hat ein bisschen die Aggressivität gefehlt, sie hätte mehr an die Sachen rangehen müssen. Ich war mir nach dem Training so sicher, dass sie das machen kann (es in die Kür schafft/Anm.)."