Olympia 2016

Franzosen-Star tut Nazi-Provokation leid

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Lavillenie verglich die Stimmung mit 1936. Nun zeigt er sich reumütig.

Stabhochsprung-Verlierer Renaud Lavillenie bereut seine Nazi-Provokation: Er hatte Kritik am brasilianischen Publikum geäußert und die Stimmung mit den Olympischen Spielen 1936 unter dem Hakenkreuz verglichen.

Lavillenie wurde im Finale von den Fans ausgepfiffen. Er hatte sich mit Lokalmatador Da Silva ein Duell um Gold geliefert und sich zu provozierenden Gesten gen Tribüne hinreißen lassen. Danach meinte er: "1936 war die Menge gegen Jesse Owens. Wir haben so etwas seitdem nicht mehr erlebt. Wir müssen damit umgehen," sagte der Franzose im Rückblick auf die Sommerspiele vor 80 Jahren in Berlin.

Nun rudert Lavillenie zurück: "Ich entschuldige mich für den unpassenden Vergleich, was die Stimmung anbelangt, in dem hitzigen Moment habe ich die Tragweite dieser Aussage nicht bedacht", schrieb der Franzose auf seiner Facebook-Seite.

Unmut über Fans bleibt

Owens, schwarzer Sprinter und Weitspringer aus den USA, hatte 1936 vier Mal Gold gewonnen. Das Hitler-Regime hatte das nicht gern gesehen. Lavillenie blieb aber bei der Kritik am Publikum: "Trotzdem akzeptiere ich nicht die Pfiffe und Buhrufe auf der olympischen Sprunganlage. Ich denke, das ist verständlich!"

Unmittelbar nach der Niederlage meinte er: "Für die Olympischen Spiele ist das kein gutes Image." Der Olympiasieger von 2012 war enttäuscht: "Ich habe den Brasilianern nichts getan."

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