02. Juni 2010 08:40

Österreich 

30 Prozent sind echte Klimaschützer

Müll trennen und Co.: Thema hat für sieben von zehn Befragten einen hohen Stellenwert.

30 Prozent sind echte Klimaschützer
© sxc

Der Kampf gegen den Treibhauseffekt ist den Österreichern wichtig, allerdings outen sich nur rund 30 Prozent als echte Klimaschützer. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag der WWF Climate Group anlässlich des bevorstehenden Weltumwelttages am 5. Juni. Müll trennen, heimische Lebensmittel kaufen, Strom sparen und energiesparend Heizen - diese vier Maßnahmen setzen Österreicher hauptsächlich im Auftrag des Klimaschutzes. Die Landbevölkerung ist dem Bericht zufolge wesentlich klimabewusster als Menschen in der Stadt.

Klimafreundliche Maßnahmen
"Obwohl Klimaschutz ein sehr junges Thema ist, interessieren sich Leute ab 30 am meisten dafür", fasste Motivforscherin Sophie Karmasin die Ergebnisse der Erhebung zusammen. Personen, die mit Kindern in einem Haushalt leben, denken am ehesten an die nächste Generation, reflektieren ihr Konsumverhalten und setzen klimafreundliche Maßnahmen. Auch ältere Menschen sind demgegenüber positiv gesinnt. Junge Männer mit niedriger Bildung stehen klimafreundlichem Verhalten am distanziertesten gegenüber und sind eher gleichgültig.

Umweltbewusstes Verhalten
Bequemlichkeit (65 Prozent der Nennungen), Gewohnheit (64 Prozent) und Kosten (62 Prozent) sind die stärksten Faktoren, die umweltbewusstes Verhalten verhindern. Vielen fehle laut Studienautoren das nötige Bewusstsein. "Sie wissen nicht, welchen Schaden sie mit ihrem Verhalten eigentlich anrichten", sagte die Motivforscherin. Klimafreundliche Produkte werden oft als zu teuer empfunden oder das nötige Angebot, z.B. im Bereich des öffentlichen Verkehrs, fehle. Für viele sei es schlichtweg bequemer sich nicht klimafreundlich zu verhalten und das Auto zu benützen. Während mehr als die Hälfte der Wiener auf Öffis umsteigen würde, sind nur 28 Prozent der Oberösterreicher und Salzburger dazu bereit, so der WWF.

Drei "Klimatypen"
Bei der Erhebung haben sich drei homogene "Klimatypen" identifizieren lassen: Die "engagierten Klimaschützer" (rund ein Drittel der Befragten) zeigen großes Interesse an Umwelt- und Energiefragen. In dieser Gruppe finden sich mehr ältere Menschen mit höherem Bildungsabschluss. Die "interessierten Mitläufer" (45 Prozent) messen klimabewusstem Verhalten einen hohen Stellenwert bei, allerdings scheitert ihr Beitrag zum Umweltschutz an Bequemlichkeit und dem Kostenfaktor. Nur wenig Interesse an Klima- und Umweltfragen hat die Gruppe der "Gleichgültigen" (24 Prozent). Mehrheitlich fallen in diesen Typus Männer bis 30 Jahre.

Hoher Stellenwert
70 Prozent der Befragten messen Klimafreundlichkeit einen hohen Stellwert bei. "Es gehört zum guten Ton, diese Frage zu bejahen", meinte Sophie Karmasin. Die Mehrheit der Österreicher sei der Umfrage zufolge der Meinung, dass die größte Verantwortung für den Klimaschutz bei einem selber liege. "Das war sehr überraschend. Früher hat man das Thema an Unternehmen delegiert. Nun ist eine Trendumkehr feststellbar."




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