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08. August 2019|12:45 Uhr

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Pressekonferenz

Landespolizeidirektion-PK nach vereitelter Home Invasion

Wien (APA) - Die Polizei hat Ende Juli einen geplanten Überfall auf ein gut situiertes älteres Ehepaar in Steyr vereitelt und dabei sieben Personen festgenommen. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um eine international agierende Gruppierung, die einem Milieu aus Prostitution, Menschen- und Drogenhandel angehört. Die Exekutive wusste von der geplanten Home Invasion und konnte das Ehepaar zuvor evakuieren.

   "Es handelte sich um die Verhinderung eines wirklich schweren Verbrechens", sagte Polizeipräsident Gerhard Pürstl am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien. An der Aktion waren gut 50 Cobra-Beamte sowie Beamte des LKA Wien und der oberösterreichischen Polizei beteiligt. Die Täter seien zwar überrascht gewesen, leisteten aber keinen Widerstand, erzählte Brigadier Hannes Gulnbrein vom Einsatzkommando Cobra.

   Das Täternetzwerk spann sich bis nach Wien zu einem palästinensischem Staatsbürger, der ebenfalls festgenommen wurde. Weitere Ermittlungen führten zu einem inhaftierten Drogenhändler, der derzeit in der Justizanstalt Stein einsitzt. Zur Gruppe der Tatverdächtigen gehört auch eine Frau aus Steyr, die dem Netzwerk den Tipp gegeben haben soll, dass bei dem Ehepaar "was zu holen" sei. Den Raub selbst hätten drei Libanesen, ein Österreicher türkischer Abstammung sowie ein afghanischer Flüchtling durchführen sollen.

   Seinen Ausgang nahm die gesamte Operation bereits im April diesen Jahres. Damals wandte sich eine Prostituierte an die Polizei, um eine Vergewaltigung sowie eine erzwungene Aufenthaltsehe anzuzeigen. Hauptbeschuldigter war der 49-jährige Palästinenser, von dem sie zu der Scheinehe gezwungen worden sein soll. Im Zuge der Ermittlungen drang die Polizei immer mehr in das Netzwerk vor und erfuhr so von der geplanten Home Invasion, also einem Raubüberfall in einem Eigenheim, bei dem die Täter ihre Opfer festhalten, um diese dann in aller Ruhe auszurauben.