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Nach Wahl-Schlappe

Shitstorm: FPÖ-Fans rechnen mit Strache ab

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Viele Strache-Fans lassen auf Facebook in einem Shitstorm ihrem Ärger freien Lauf.

Die Nationalratswahl brachte einen totalen Absturz der FPÖ. Sie stürzt nach Ibiza-Video und der Spesen-Affäre von Ex-Chef Heinz-Christian Strache von 26 Prozent im Jahr 2017 laut ARGE Wahlen auf 16,4 Prozent (SORA: 16,1 Prozent) ab, was ein Minus von fast zehn Prozentpunkten bedeutet.

Shitstorm

Auf Facebook machten viele enttäuschte FPÖ-Fans ihrem Ärger Luft. Dabei erntete vor allem der ehemalige FPÖ-Chef Strache einen Shitstorm. Viele Fans machten den ehemaligen Vizekanzler selbst für das miserable Abschneiden verantwortlich. „Zu diesem schlechten Wahlergebnis haben besonders Sie lieber Herr Strache beigetragen“, schreibt etwa eine enttäuschte Userin.  Eine andere meinte: „So viel gewonnen durch harte Arbeit in den letzten Jahren und nun alles verloren! Vielen Dank, HC“.
Shitstorm: FPÖ-Fans rechnen mit Strache ab
© Facebook
Shitstorm: FPÖ-Fans rechnen mit Strache ab
© Facebook
 
Ein weiterer Wähler stellt fest: „Für dieses desaströses Wahlergebnis sind SIE Herr HC Strache verantwortlich“. Zahlreiche enttäuschte Fans fordern nun einen Rückzug Straches: "Ich würde sagen, dass es besser ist, dass Sie sich endlich zurückziehen!", schreibt etwa eine Userin.
Shitstorm: FPÖ-Fans rechnen mit Strache ab
© Facebook
Shitstorm: FPÖ-Fans rechnen mit Strache ab
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Blau unter Schock

Den "Schlag aufs Hosentürl", den Ex-Innenminister Herbert Kickl noch am Freitag seinen Gegnern gegönnt hatte, muss eher seine FPÖ einstecken. Schon zu Mittag, als erste Ergebnisse aus den kleinen westösterreichischen Gemeinden eintrudeln, wird klar, wohin die Reise gehen wird: Durch die Bank muss die Partei Verluste von um die zehn Prozentpunkte hinnehmen.

Verzweifelt auf Instagram. Panisch werden Massen-SMS verschickt, in denen die Anhänger gedrängt werden, nur ja wählen zu gehen, über Instagram und Facebook wird appelliert: "Es ist wirklich ERNST! Schwarz-Grün steht uns bevor! Daher HEUTE FPÖ wählen."

Dementsprechend die Stimmung im freiheitlichen Medienzentrum hinter dem Parlament, wo ausländische Medienvertreter gar nicht erst zugelassen sind, als um 17 Uhr die ersten Hochrechnungen über die Bildschirme laufen. Blankes Entsetzen, überall lange Gesichter, von der Parteispitze lässt sich vorerst keiner blicken.

Oppositionskurs. Der Erste, der nach dem Schock die Sprache wiederfindet, ist der blaue General Harald Vilimsky. Schon um 17.06 Uhr fordert er via APA eine "Neuaufstellung" der Partei, dazu gehöre auch ein Austausch von Personen, und schickt die FPÖ auf Oppositionskurs. Immer mehr Parteispitzen äußern sich in diese Richtung. Auch Parteichef Norbert Hofer: "Wir bereiten uns auf die Opposition vor." Und verspricht: "Es wird eine moderne Partei. Lassen Sie sich überraschen "

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