Schlechtes FP-Ergebnis in Wien

Philippa Strache: Zittern um ihr Mandat

Teilen

Das schlechte Wahl-Ergebnis der FPÖ in Wien sorgte auch bei Straches für Zittern.

Knapp über 16 Prozent bundesweit ist nicht das Ergebnis womit die FPÖ gerechnet hat. FPÖ-Chef Norbert Hofer hat am Sonntagabend klargestellt, dass die freiheitliche Doppelspitze mit ihm und Ex-Innenminister Herbert Kickl im Amt bleiben werde. Gleichzeitig bekräftigte er in der Runde der Spitzenkandidaten im ORF, dass die Partei aus den Fehlern lernen und sich "neu aufsetzen" müsse.

Aber auch in Wien lag die FPÖ weit unter den Erwartungen. Die Spesenaffäre rund um Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache setzte den Freiheitlichen am Wahltag enorm zu. Dann begann das große Zittern. Denn das schlechte Abschneiden in der Hauptstadt ließ auch offen, ob Straches Ehefrau Philippa ihr Mandat überhaupt annehmen kann. Sie kandidierte bekannterweise auf Platz 3 der Wiener Liste.

Um kurz nach 21 Uhr war es dann Gewissheit. Die FPÖ erreichte in Wien nur 14 %. Und trotz des Einbruchs von 7 % haben die Wiener Freiheitlichen vier Mandate und somit genug für Philippas Einzug in den Nationalrat - wenn sie denn will. Wilden Gerüchten zufolge soll die begeisterte Tierschützerin Zweifel an ihrer Parlamentskarriere haben. Offiziell bestätigt ist dies freilich nicht.

Jon Otti Band sollte es richten

Und das Ergebnis drückte auch die Stimmung auf der FPÖ-Wahlparty. "An der schönen bauen Donau" statt auf Ibiza hat es sich die FPÖ nach ihrer desaströsen Wahlniederlage gemütlich gemacht. In der Wiener "Prater Alm" gab wie immer die John Otti band den Ton an, nach und nach trudelten auch Fans und Funktionäre ein - wobei letztere die Mehrheit gestellt haben dürften. In echter Feierlaune war kaum jemand. Für ca. 22 Uhr war Parteichef Norbert Hofer angekündigt.

Gulasch, Würstel und Kässpätzle sowie genug Bier standen bereit, um die freiheitliche Seele zu trösten. "Hier gibt es für uns wenigstens mehr Prozente", fasste ein Mitarbeiter die Stimmung zusammen. An den Bierbänken wurden auf Aufforderung der John Otti Band rot-weiß-rote Fähnchen geschwenkt.

Auch Parteivertreter in zweiter und dritter Reihe zeigten sich überzeugt, dass für die Freiheitlichen nun der Gang in die Opposition die bessere Wahl sei. Viele erinnerten an das Kabinett Schüssel II, wo die FPÖ seinerzeit endgültig zermürbt worden war.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.