Hofer über seine Fiebernacht und die Wahl

Hofer: "Streit über mein Fieber überrascht mich"

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Nach seinem Fieberschub und dem SP-VP-Streit über ihn spricht nun FP-Chef Norbert Hofer.

ÖSTERREICH: Mit welchem Wahlergebnis rechnen Sie für die FPÖ?

Norbert Hofer: Ich spüre immer mehr Zuspruch für uns. Vom Gefühl her werden wir die 20-Prozent-Marke ordentlich überspringen. Eine Stimme für die FPÖ ist eine Stimme für eine Fortsetzung der bisherigen Koalition. Und das wollen sehr viele Menschen.

ÖSTERREICH: Zieht also die Angstmache vor Türkis-Grün?

Hofer: Die Menschen waren zufrieden mit der Koalition und wollen, dass sie weitergeht. Es ist ja zum ersten Mal in einem österreichischen Wahlkampf, dass eine Partei mit einer klaren Koalitionsansage in die Wahl geht. Wir haben uns bewusst dazu entschieden. Natürlich ist das ein Risiko, aber es trifft das Gefühl der Menschen.

ÖSTERREICH: Und wie realistisch ist VP-FP?

Hofer: Es gibt drei Varianten für die ÖVP: eine Koalition mit der FPÖ. Eine mit Grün-Neos, die keine Mehrheit im Bundesrat hätte. Und eine Koalition mit der SPÖ, die wieder zum andauernden Streit führen würde, wie man auch zuletzt im Duell sehen konnte.

ÖSTERREICH: Ihre Fiebernacht war ja der Auslöser dieses Streits. Hat Sie das überrascht?

Hofer: Ich verstehe, dass SPÖ und ÖVP streiten, weil die Chemie zwischen den beiden wirklich nicht stimmt und sie sehr viele Inhalte trennen, wie auch Sebastian Kurz festgestellt hat. Dass sie über mein Fieber streiten, hat mich aber überrascht.

ÖSTERREICH: Rendi-Wagner warf Kurz vor, Medien über Ihr Fieber verständigt zu haben. Trauen Sie ihm das zu?

Hofer: Ich würde es nicht verstehen, da ich es ja auch allen im ORF anwesenden Journalisten selbst erzählt hatte. Und meinen Pressesprecher gebeten hatte, es zu twittern, falls ich anders wirken sollte als sonst. Was zum Glück eh nicht der Fall war. Aber ich war nicht dabei. Ich weiß nicht, was sie gehört hatte. Man merkt, dass sie Ärztin ist. Sie war sehr besorgt.

ÖSTERREICH: Kurz hat gesagt, dass die Zusammenarbeit mit einem Klubchef in einer Regierung „reibungslos“ funktionieren müsse. Ein Seitenhieb gegen Kickl, nicht?

Hofer: Die Zusammenarbeit zwischen uns funktionierte reibungslos. Wir werden mit der Feststellung in die Verhandlungen gehen, dass Herbert Kickl ein ausgezeichneter Innenminister war. Aber über Personelles möch­te ich zum Schluss reden.

Interview: I. Daniel

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