"Bin für Neuauflage von Türkis-Blau"

Philippa Strache über ihren Wahlkampf

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Philippa Strache steigt jetzt voll in die Politik ein und kandidiert auf der Wiener FPÖ-Liste.

ÖSTERREICH: Sie starten in den Wahlkampf – mit welcher Botschaft? Und wird es Plakate geben?

Philippa Strache: Mit mir wird es sicher keine Plakate geben. Es wäre seltsam, die 3. Kandidatin einer Landesliste auf ein Plakat zu bringen. Mir ist es sehr wichtig, im Wahlkampf mit so vielen Menschen wie möglich ins Gespräch zu kommen. Österreichweit. Ich denke, dass Politik sich am Alltag der jeweiligen Betroffenen orientieren sollte. Dieser Bezug ist leider oft verloren gegangen.

ÖSTERREICH: Ihr Mann wird Sie unterstützen. Wie? Was hat er Ihnen geraten?

Strache: Er sagt immer: „Du musst du bleiben.“ Ich freue mich über seinen Rat. Es ist ein diplomatisches Miteinander. Er akzeptiert es absolut, dass ich eigene Ansätze und Charakterzüge habe.

ÖSTERREICH: Sich selbst treu zu bleiben, das ist in der Politik nicht vielen gelungen.

Strache: Natürlich werde ich Kritik ernst nehmen – aber keine unsachlichen Kommentare. Die kann ich gut ausblenden.

ÖSTERREICH: Kommt Sohn Hendrik (7 Monate) auch mit?

Strache: Nein! Mein kleiner Mann bleibt zu Hause bei der Oma. Wahlkampf möchte ich ihm nicht antun. Besonders, da wir nach allem, was war, verstärkt auf unsere Sicherheit achten.

ÖSTERREICH: Gerade Thema ist die Erhöhung der Fleisch-Steuer. Was halten Sie davon?

Strache: Nichts. Der Vorschlag ist aus einem „Klimaschutzansatz“ gewählt worden. Den Betreibern dieses Vorschlags geht es nur in zweiter Linie um das Tierwohl. Die Entwicklungen im Biosektor wären um einen ­riesigen Brocken mehr blockiert, der Markt würde sich mehr und mehr Billigfleisch holen … Viele Rückschritte für die biologische Landwirtschaft. Auf die wir, dank der Freihandelsabkommen, mehr denn je achtgeben müssen!

ÖSTERREICH: Ihr Mann greift gerade Sebastian Kurz an. Sind Sie für eine Neuauflage von Türkis-Blau?

Strache: Absolut. Die ­Arbeit war hervorragend. Konstruktiv und eigentlich respektvoll im Umgang. Die Österreicher haben gespürt, es geht was weiter … dabei hatten wir diese Regierung gerade mal 1 1/2 Jahre.

ÖSTERREICH: Sind Sie nicht von Kurz enttäuscht?

Strache: Man muss einen engen Bezug zu einem Menschen haben, um persönlich enttäuscht zu sein.

ÖSTERREICH: Wie geht es Ihrem Mann ohne die Politik?

Strache: Er ist momentan in einer Phase, in der er augenscheinlich sehr stark ist. Gleichzeitig spürt man aber deutlich, wie tief der Schmerz sitzt. Verständlicherweise.

ÖSTERREICH: Mit ein bisschen Abstand: Wie hat das Ibiza-Video und die Folgen Ihr Leben verändert?

Strache: Man entscheidet jeden Lebensweg selbst. Und aus beinahe jeder Situation kann man gestärkt hervorgehen.

ÖSTERREICH: Gut für den Wahlkampf wäre jetzt die kirchliche Hochzeit! Thema?

Strache: Gut für den Wahlkampf sind ehrliche und direkte Ansagen! Die Österreicherinnen und Österreicher haben die Nase voll von unehrlicher Politik, wo sie genau spüren, dass sie belogen werden. Das mache ich zum Thema.

Interview: D. Bardel

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