So wählte Ihr Sprengel

Türkis-Grün erobert Wien im Sturm

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Besonders im ersten Bezirk konnte Sebastian Kurz die Wählerschaft überzeugen.

Bereits zum zweiten Mal hat Sebastian Kurz eine Koalition platzen lassen und wieder hat es ihm beim Wähler nicht geschadet. Nach seiner Abwahl als Bundeskanzler wird er aller Voraussicht nach, in nicht allzu langer Zeit, ins Kanzleramt zurückkehren. Im Bezirk Innere Stadt konnte die ÖVP mit 34,5 % glänzen.

Sensationell ist, dass Kurz die roten Bezirke ­Liesing und Penzing umdrehen konnte.

Nicht minder überraschend das Abschneiden der Grünen, die mit Wieden, Mariahilf, Neubau, Josefstadt, Alsergrund, Hernals und Währing sensationellerweise gleich sieben Bezirke erobern konnten – nur die grüne Leopoldstadt wählte diesmal mehrheitlich wieder rot.

„Für uns ist das kein gutes Ergebnis, auch wenn wir in Wien deutlich auf dem ersten Platz liegen“, sagte er. „Aber es ist sicher nicht an der Spitzenkandidatin gelegen“, stärkte er Rendi-Wagner den Rücken. „Wir werden das Wahlergebnis nutzen, um inhaltliche Konsequenzen zu ziehen“, so Ludwig. Das historisch schlechteste Abschneiden habe nicht nur mit Fehlern der SPÖ zu tun, sondern auch damit, dass die zwei klaren Sieger – ÖVP und Grüne – so stark geworden seien, was zum Teil auch an der FPÖ liege.

So hat Wien gewählt

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© oe24
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Ganz Wien wählt wieder Grüne – FPÖ überholt

In „Boboville“ konnten die Wiener Grünen bei dieser Nationalratswahl einen klaren Sieg einfahren. Im Bezirk Neubau erzielten sie ihr bestes Ergebnis und kamen auf unglaubliche 36,4 Prozent, ein Plus von 24,29 Prozent im Vergleich zur letzten Nationalratswahl. Auch in Mariahilf kann man mit 32,5 Prozent von einem Top-Ergebnis sprechen (ein Plus von über 22 Prozent). In Josefstadt wählten 32,4 Prozent grün, auch hier ein Plus von über 22 Prozent. Während man sich im Jahr 2017 gemeinsam mit den Neos ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferte, kann in diesem Jahr davon keine Rede mehr sein. Die Neos konnten in den grünen Hochburgen auch ein Plus verzeichnen, jedoch lag hier das höchste Ergebnis bei 13,2 Prozent (Josefstadt).

Die blauen Hochburgen brechen zusammen

Vorbei die glorreichen Zeiten, beispielsweise in Wien-Simmering, als man dort stolz zum ersten Mal den Roten den Bezirk „weggenommen“ hatte. Während man in den Innenstadt-Bezirken – zwar von niedrigem, einstelligem Niveau ausgehend – relativ wenig Prozentpunkte verlor, gab es in den für die Blauen so wichtigen Flächendistrikten richtig kräftige Watsche. Die Wiener teilten teilweise massiv aus. Der Verlust betrug ein Drittel bis zur Hälfte, beispielsweise in der Donaustadt, Floridsdorf, Favoriten oder Simmering (siehe Detail-Ergebnisse). Bei Bezirken, die so groß wie manche Landeshauptstädte sind, ist das für eine Partei, die eigentlich 2020 den Wiener Bürgermeister stellen will, eine mittlere Tragödie.

 

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