Bei Gewerkschafter-Event für Rendi

Katzian nennt Milliardärin Horten 'Aufg'spritzte'

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Harte Attacken gegen die ÖVP und deren Spender ritten die SPÖ-Gewerkschafter.

Die roten Gewerkschafter wollen in den drei Schlusswochen des Wahlkampfs "alle Register ziehen", um SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner zum Wahlsieg zu verhelfen. Ein entsprechendes Versprechen gab FSG-Chef Rainer Wimmer bei einem Auftakt der Gewerkschafter in der SPÖ Montagmittag ab. Angriffsziel der Arbeitnehmervertreter waren vor allem die ÖVP und deren Spender.

Die "Aufg'spritzen mit der Zwei-Millionen-Kette'

Rund 1.600 Gewerkschafter waren dem Aufruf ihrer Chefs in den Wiener Gasometer gefolgt und sie bekamen durchaus Deftiges zu hören: "Den Kurz sponsern sie und den Arbeitnehmern nehmen sie alles weg", tobte Wimmer in Richtung der ÖVP-Sponsoren aus der Wirtschaft. Wenig galant merkte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian in Richtung von Kurz-Unterstützerin Heidi Horten an, dass er aber der "Aufg'spritzten mit der Zwei-Millionen-Kette" nichts neidig sei.

Vielmehr geht es für die roten Gewerkschafter darum, wieder mehr Mitsprache zu erhalten und mit dieser eine Politik für die Arbeitnehmer gestalten zu können. Denn was die Regierung unter Sebastian Kurz (ÖVP) getan habe, sei eine Abarbeitung der Spenderliste bei gleichzeitigem Abbau der sozialen Rechte, formulierte Katzian. In die gleiche Kerbe schlug ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann: "Der schwarz-blauen Regierung waren die Arbeitnehmer wurscht."

Kampf gegen 12-Stunden-Tag

Weitergehen soll jedenfalls der Kampf gegen den 12-Stunden-Tag, dazu soll ein Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz kommen und mehr Urlaub und Freizeit für die Arbeitnehmer, wie Schumann betonte.

Rendi-Wagner nahm diese Forderungen gerne auf, entsprechen sie doch ohnehin jenen der SPÖ, etwa mit dem Wunsch nach Rechtsanspruch auf Vier-Tages-Woche und leichterer Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche. Einmal mehr bewarb die Spitzenkandidatin ein Comeback plus Ausweitung der Aktion 20.000 für Langzeitarbeitslose. Dazu kommen soll ein (steuerfreier) Mindestlohn von 1.700.

Migration und die "klare Linie" der SPÖ

Extra ging die SPÖ-Chefin auf das Thema Migration ein und betonte die "klare Linie" ihrer Partei. Diese bedeute Bekämpfung der illegalen Migration und Schutz der EU-Außengrenzen sowie ernsthafte Integration und die Möglichkeit für Asylwerber, in Mangelberufen eine Lehre abzuschließen. Ebenfalls dringendes Anliegen ist für Rendi-Wagner der Ausbau der Kinderbetreuung: "Ich war auch mit drei Jahren in einer ganztägigen Kinderbetreuungseinrichtung. Hab ich einen Schaden?", fragte sie ins Publikum.

Für das Unterhalten war sonst neben der Musikgruppe "Roman Gregory & The President's Friends" eher der Leitende ÖGB-Sekretär Willi Mernyi zuständig, der eine Art politische Stand-up-Comedy zum Besten gab und dabei neben der ÖVP auch die FPÖ aufs Korn nahm: "Die FPÖ kann sich nicht vom rechten Rand abgrenzen, sie ist der rechte Rand."
 

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