Schnabl schießt gegen SPÖ-Führung

"Parteispitze betrieb Selbstfindung statt Strategie"

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Nach dem roten Wahl-Debakel meldet sich jetzt auch Niederösterreichs SPÖ-Landeschef kritisch zu Wort. 

St. Pölten. Die Spitzenkandidatin Pamela Rendi-Wagner müsste nach dem FPÖ-Ibiza-Video und dem erfolgreichen Misstrauensantrag die strahlende Siegerin dieses Sonntags sein, schreibt Schnabl in einer Aussendung. "Dass sie das nicht ist, ist weniger ihr, als der Partei zu verdanken: Die Parteispitze betrieb Selbstfindung statt Strategie", so der Landes-Chef der SPÖ-NÖ weiter. 

Schon Kreisky sagte, „dass es die Gewähr dafür geben müsste, dass die Partei nicht versteinert in ihren Strukturen, weil eh so viel erreicht wurde und weil sie jetzt eh regiert“. Deshalb müsste die SPÖ schauen, die Partei zu erneuern, fordert Schnabl.
 
"Die Parteivorsitzende hat hervorragend gekämpft, tollen Einsatz gezeigt. Aber vieles darum herum und dahinter hat nicht funktioniert." Personelle Konsequenzen an der Spitze der Partei hält Schnabl für nicht notwendig.
 
Er sei dafür, den "Apparat zu modernisieren, neue Formen der Mitsprache zu ermöglichen, eine neue Debattenkultur und eine Repolitisierung einzuläuten. Man muss alles viel grundsätzlicher betrachten. Was erwartest du von der Gesellschaft, vom Staat. Die Leistungen sind ja da, vielleicht muss man sie anders gestalten."
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