SJ-Chefin

SPÖ-Schlappe: Jetzt wackelt das Mandat von Julia Herr

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SJ-Chefin, Julia Herr, kandidierte auf dem eigentlich sicheren Listen Platz 7 der SPÖ-Bundesliste.

Die Voraussetzungen waren mit dem blauen Ibiza-Skandal für die SPÖ denkbar gut, doch sie konnte nichts daraus machen. Enttäuschte FPÖ-Wähler wählten nicht Rot, sondern Türkis. Die SPÖ unter Spitzenkandidatin Pamela Rendi-Wagner fuhr bei dieser Wahl das schlechteste Ergebnis ihrer Parteigeschichte ein. Und: Der Abstand zur ÖVP war noch nie so groß wie jetzt.
 

Herr muss zittern

Die Wahl-Schlappe der SPÖ hat nun auch Folgen für einige Politiker, die nun doch nicht in den Nationalrat einziehen. Betroffen davon dürfte auch Julia Herr sein. Die SJ-Chefin kandidierte auf dem eigentlich sicheren Listen Platz 7 der SPÖ-Bundesliste. Durch das schlechte Abschneiden der Sozialdemokraten wird Herr dem neuen Parlament jetzt nicht angehören – außer vor ihr gereihte Kandidaten verzichten. 
 
Nur noch in Wien ist die SPÖ Nummer eins. Die Gesichter in der Parteizentrale waren entsprechend enttäuscht, auch wenn Rendi -zumindest gegenüber den (schwachen) Umfrage-Ergebnissen - nicht mehr zu viel einbüßte.
Einziger Trost: Für die FPÖ ist das Ergebnis noch katastrophaler ausgefallen. Zumindest Platz zwei konnte Rendi-Wagner retten. Da hat im Endspurt auch der Spesenskandal um Strache mitgespielt.

Für die SPÖ-Spitze wird es mit diesem Ergebnis jetzt eng. Für Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda und Rendi-Wagner ist es nach der EU-Wahl im Mai bereits die zweite Niederlage. Der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer startete die Personaldebatte noch am Wahlabend. Drozda selbst verneint personelle Konsequenzen. Prominente SPÖler wie Ex-ORF-General Gerhard Zeiler nehmen Rendi in Schutz und machen andere für das Debakel verantwortlich: "Ich weiß nicht, wer mehr geschadet hat. Strache der FPÖ oder Kern der SPÖ."

Problematisch für die SPÖ, dass eine Regierungsbeteiligung aufgrund der starken Grünen in weite Ferne gerückt ist. Rendi und Drozda haben also keine Posten an parteiinterne Gegner zu vergeben.

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