1.300 Menschen an Bord

Kreuzfahrtschiff vor Norwegen in Seenot

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Ein Kreuzfahrtschiff mit 1.300 Passagieren an Bord ist vor der norwegischen Küste in Seenot geraten.

Ein Kreuzfahrtschiff mit mehr als 900 Passagieren und mehreren hundert Besatzungsmitgliedern ist am Samstag vor der norwegischen Küste in Seenot geraten. Das Schiff habe ein Motorenproblem, weshalb es evakuiert werden müsse, teilte die Polizei mit. Informationen über Österreicher an Bord gab es vorerst nicht.

"Die meisten Passagiere stammen aus den USA und Großbritannien. Über Österreicher habe ich keine Informationen", erklärte eine Sprecherin des südnorwegischen Rettungsdienstes gegenüber der APA. "Die Situation ist stabil. Die Besatzung konnte eine der Maschinen wieder starten. Ein Anker liegt fest." An Bord dürften sich zum Zeitpunkt der Probleme insgesamt rund 1.300 Personen befunden haben.

 

 


 

Nur 14 Passagiere passen in einen Helikopter

 

 Der norwegische Rundfunksender NRK hatte zuvor Aufnahmen gezeigt, in denen zu sehen war, wie die "Viking Sky" bei starkem Wellengang in den gefährlichen Hustadvika-Gewässern trieb. Der südnorwegische Rettungsdienst erklärte zunächst, das Schiff habe wegen Antriebsproblemen bei widrigen Wetterbedingungen einen Notruf abgesetzt und treibe in Richtung Küste. Mehrere Hubschrauber und Schiffe seien auf dem Weg in das Gebiet.

Die Lage beruhigte sich aber mit der Stabilisierung des Schiffes etwa zwei Kilometer vor der Küste und unter Ankerung. "Wir haben bisher rund 50 Passagiere per Hubschrauber an Land gebracht. Mit Booten geht das nicht, weil die Wellen sechs bis acht Meter hoch sind", sagte die Rettungsdienst-Sprecherin.

Zweites Schiff in Seenot

Im selben norwegischen Küstengebiet wie zuvor ein Kreuzfahrtschiff ist ein Frachter während eines Sturms ebenfalls in Seenot geraten. Bei dem Frachtschiff "Hagland Captain" sei am Samstagabend im Seegebiet Hustadvika ebenfalls der Motor ausgefallen, woraufhin es Schlagseite bekommen habe, teilte der südnorwegische Rettungsdienst mit.

Das norwegische Fernsehen berichtete, die Besatzung des Frachters habe sich auf dem Weg zum Kreuzfahrtschiff "Viking Sky" befunden, um bei dem dort laufenden Rettungseinsatz zu helfen. Nach Angaben des Rettungsdienstes wurden zwei Rettungshubschrauber umgeleitet, die auf dem Weg zur "Viking Sky" waren. Die Evakuierung des Kreuzfahrtschiffes verzögere sich dadurch. Die Menschen an Bord seien aber sicher. Die Polizei teilte mit, die neun Besatzungsmitglieder der "Hagland Captain" sollten von Bord geholt werden.
 

Gefährliches Gewässer

Die Hustadvika-Gewässer liegen bei Kristiansund an der zentralen Westküste Norwegens und gelten als gefährliches Seegebiet, in dem schon häufiger Schiffsunfälle passiert sind. Vier Helikopter und Schiffe hatten sich auf den Weg zur "Viking Sky" gemacht. Der Einsatz fand bei Windgeschwindigkeiten von 38 Knoten statt, was etwa 70 km/h entspricht.

Die 2017 gebaute "Viking Sky" gehört Viking Ocean Cruises, die wiederum zur Viking Cruises Group gehört. Der Konzern wurde von dem norwegischen Milliardär Torstein Hagen gegründet. Laut der Homepage des Unternehmens beträgt die maximale Zahl an Passagieren 930. Dazu kommt dann noch die Besatzung, über deren exakte Zahl zunächst keine Informationen vorlagen. Das knapp 230 Meter lange Schiff wird von vier Maschinen angetrieben.



 

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