Testflug

1. Raumschiff der US-Luftwaffe gestartet

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Jahrelang rankten sich um das Space Plane Legenden wie um ein UFO.

Das erste Raumschiff der US-Luftwaffe hat seine Feuertaufe bestanden: Am frühen Freitagmorgen startete das geheimnisumwobene Space Plane erfolgreich zu seinem Testflug im All. Jahrelang rankten sich um das Space Plane Legenden wie um ein UFO. Vom militärischen Teil des Weltraumbahnhofs Cape Canaveral im Staat Florida wurde das unbemannte Mini-Shuttle von einer Atlas-V-Rakete um 01.52 Uhr MESZ in den Orbit befördert. Wie lange es auf seinem Jungfernflug dortbleiben soll, hielt das Pentagon ebenso geheim wie die künftigen Einsatzpläne.

Der Start glückte einem Air-Force-Sprecher zufolge direkt zu Beginn des neunminütigen Zeitfensters, das dafür einkalkuliert war. Bis dahin war von dem lange verhüllten Testraumschiff nur die Nasenspitze zu sehen. Es sieht aus wie die Mini-Version eines Space Shuttles - gerade einmal 8,80 Meter lang, mit einer Flügelspannweite von rund 4,60 Metern. Das unbemannte Raumschiff hat zwei gestutzte Flügel, eine Ladebucht und wiegt knapp fünf Tonnen.

Das Space Plane soll die Erde in bis zu 900 Kilometer Höhe umkreisen. Wie es heißt, sollen beim Jungfernflug des Militärshuttles zunächst die Navigations- und Flugleitsysteme, Materialien und Dichtungen geprüft werden. Die Raumfähre soll im Orbit ihre Ladebucht öffnen und ihre Sonnensegel entfalten.

Auf die Erde zurückkommen soll das Space Plane irgendwann innerhalb der nächsten 270 Tage - denn auf diese maximale Flugzeit ist es ausgelegt. "Ehrlich gesagt, wissen wir nicht sicher, wann es zurückkommt", sagte der für Raumfahrt-Programme zuständige stellvertretende Luftwaffen-Staatssekretär Gary Payton bei einer Telefonkonferenz.

Die vollautomatisierte Landung ist dann auf der Air-Force-Basis Vandenberg in Kalifornien vorgesehen. Danach soll das "Space Plane" in nur 10 bis 15 Tagen wieder einsatzbereit sein. "Wenn wir den Vogel zurückhaben, sehen wir, wie lange es wirklich dauert, bis wir ihn wieder fit haben", sagte Payton.

Seit über zehn Jahren ist an dem auch als Orbital Test Vehicel (OTV) genannten Raumschiff gearbeitet worden. Angefangen wurde das Projekt in den späten 1990er Jahren zunächst von der zivilen Raumfahrtbehörde NASA, 2004 übernahm dann das Militär - zusammen mit dem Hersteller "Phantom Works", eine Abteilung des Flugzeugbauers Boeing. Die Luftwaffe hat bereits einen zweiten X-37B-Orbiter bestellt.

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