Im Nordwesten

16 Tote bei Bombenanschlag in Pakistan

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Unter den Opfern des Attentats sind mindestens sechs Kinder.

Bei einem schweren Bombenanschlag auf eine Polizeikaserne in Pakistan sind mindestens 16 Menschen getötet worden. Mehr als 50 Menschen wurden verletzt, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Unter den Toten in Kohat im Nordwesten des Landes seien sechs Kinder. Zuvor hatten die Taliban neue Anschläge angekündigt. Damit sind in den vergangenen Tagen bei Anschlägen insgesamt rund 120 Menschen ums Leben gekommen. Die neue Welle der Gewalt hat eine Phase relativer Ruhe während des Hochwassers im Land beendet.

"Durch die Explosion sind viele Häuser eingestürzt", sagte ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters in Kohat. Die Menschen versuchten, Verschüttete zu retten. Der zuständige Provinz-Polizeichef Fayyaz Turu sprach von 18 Menschen, die zunächst aus den Trümmern gezogen worden seien. Stunden zuvor hatte der Taliban-Sprecher Azim Tariq der Nachrichtenagentur Reuters per Telefon von einem unbekannten Ort aus gesagt, die neuen Anschläge seien Vergeltung für die Angriffe der USA mit unbemannten Flugzeugen. "Die Amerikaner führen mit der Zustimmung Pakistans Drohnen-Angriffe aus", sagte Tariq. "Wir werden mit Selbstmordangriffen auf die Sicherheitskräfte, die Polizei und Regierungsbüros Rache üben."

Etwa einen Monat lang hatten die Islamisten weniger Anschläge verübt. Vergangene Woche verstärkten die Taliban dann wieder die Gewalt. Die Regierung des atomar bewaffneten Landes steht damit zusätzlich unter Druck. Sie ist wegen des Hochwassers stark in die Kritik geraten. Die Flutopfer werfen ihr vor, nicht schnell genug gehandelt zu haben. Internationale Geldgeber wie die USA fürchten zudem, die Regierung könne im Kampf gegen Aufständische nachlassen.

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