Ägypten-Krise

Anschlag auf Pipeline verschärft Spannung

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Die Feuer und Explosionen an der Gas-Pipeline konnten noch nicht gestoppt werden.

Ein Anschlag auf eine Gaspipeline im Nord-Sinai hat die Spannungen in Ägypten weiter verschärft. Die Situation sei sehr gefährlich, zitierte das Staatsfernsehen am Samstag einen Behördensprecher. Die Explosionen an der Leitung im Nord-Sinai hätten noch nicht gestoppt werden können. Die Armee half bei den Löscharbeiten. Ein Korrespondent des staatlichen Fernsehsenders bezeichnete den Anschlag als "große terroristische Operation". Die betroffene Pipeline versorgt Israel und Jordanien mit Gas. Islamisten Gruppen hatten in den vergangenen Tagen dazu aufgerufen, die Proteste gegen Präsident Hosni Mubarak in eine islamische Revolution auszuweiten.

Hauptleitung geschlossen
Die ägyptische Armee schloss am Samstag die Hauptleitung. Von der Explosion sei die Abzweigung nach Jordanien betroffen, hieß es. Die Leitung nach Israel sei nicht betroffen. Aus dem israelischen Verkehrsministerium erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters, dass Israel aus Sicherheitsgründen trotzdem die Leitung sperrte. Wie lange diese Maßnahme beibehalten werde, sei noch unklar.

Die staatliche jordanische Elektrizitätsgesellschaft NEC teilte mit, die Reparatur der Verbindung werde mindestens eine Woche dauern. Unterdessen erklärte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, er erwarte keine Stromausfälle in seinem Land. Es sei aber unklar, ob Lieferungen nach Israel unterbrochen seien, da die Gasleitung aus Sicherheitsgründen ohnehin abgedreht sei, teilte Netanyahus Büro mit.

Israel bezieht 40 Prozent seiner Gaslieferungen aus Ägypten. Laut der US-Gruppe Site, die Al-Kaida und islamistische Internetseiten beobachtet, haben einige Gruppen dazu aufgerufen, die Pipeline nach Israel anzugreifen. Ägypten hat mit Israel ein Friedensabkommen. Der 82-jährige Mubarak hat stets für das Friedensabkommen von 1979 garantiert.

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