Spaniens Ex-Premier

Aznar zeigt Studenten "Stinkefinger"

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Die Demonstranten hatten ihn zuvor als "Faschist" und "Mörder" beschimpft.

Eine obszöne Geste hat den ehemaligen spanischen Ministerpräsidenten José María Aznar in die Kritik gebracht. Als Reaktion auf Studentenproteste während eines Besuchs der Universität von Oviedo im Norden des Landes zeigte der 56-Jährige den Demonstranten den "Stinkefinger". Der konservative Politiker war zuvor von Dutzenden Studenten als "Faschist", "Mörder" und "Terrorist" beschimpft worden. Die Demonstranten kritisierten vor allem, dass Aznar seinerzeit als Regierungschef den Irak-Krieg unterstützt hatte. Sie bezeichneten ihn als "Kriegsverbrecher" und "Arschkriecher von George W. Bush".

Zapatero als "Brandstifer" bezeichnet
Die regierenden Sozialisten warfen Aznar vor, seine Geste mit dem ausgestreckten Mittelfinger sei eines ehemaligen Ministerpräsidenten unwürdig. "Damit schadet er Spanien", hieß es. Die konservative Volkspartei (PP), dessen Ehrenpräsident Aznar ist, verteidigte ihn dagegen. Er habe sich lediglich gegen eine unzumutbare Provokation zur Wehr gesetzt.

In seiner Rede an der Wirtschaftsfakultät in Oviedo machte Aznar den sozialistischen Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero für die Rezession in Spanien verantwortlich und nannte ihn einen "Brandstifter". Zu den protestierenden Studenten sagte er: "Es gibt immer wieder Menschen, die zeigen wollen, dass sie ohne mich nicht leben können." Aznar war von 1996 bis 2004 Ministerpräsident und leitet seither die konservative FAES-Stiftung.

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