Explosion vor Küste

Bohrinsel-Überlebende: "Totales Chaos"

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Laut Zeugenaussagen ertönte vor dem Unglück vor der US-Küste kein Alarm.

Die Explosion auf der Bohrinsel im Golf von Mexiko vor der Südküste der USA traf die Arbeiter auf der Plattform offenbar völlig unvorbereitet. "Das war ein Chaos", sagte der Überlebende Dwayne Martinez am Freitag dem US-Sender ABC. "Nichts lief wie geplant, nichts wie es sollte." Auf der Bohrinsel spielten sich den Augenzeugen zufolge erschreckende Szenen ab: Nach einer ersten Erschütterung schoss demnach eine gewaltige Wolke aus Dampf und Gas empor. Innerhalb von Sekunden entzündete sich das Gemisch. "Die Leute brüllten", sagte Micah Sandell, ein weiterer Überlebender. "So etwas wie das habe ich noch nie gesehen."

Als es am 20. April rund 70 Kilometer vor der Küste der USA auf der Bohrinsel "Deepwater Horizon" zu einer Explosion kam, befanden sich dort 126 Menschen, von denen elf bei dem Unglück getötet wurden. Zwei Tage später sank die Plattform, seither strömen täglich hunderttausende Liter Öl in den Golf von Mexiko und bedrohen die Küsten mehrerer US-Staaten.

Alarmsirenen, die im Falle einer drohenden Explosion die Arbeiter warnen sollen, ertönten den Zeugen zufolge auf der Bohrinsel nicht. "Der Vorfall zeigt, dass der Alarm entweder nicht funktioniert hat oder dass er abgestellt worden ist, weil er so oft ertönte", sagte Tony Buzbee, der als Anwalt zwei Arbeiter vertritt, die gegen den Besitzer der Bohrinsel, das Unternehmen Transocean, und den Betreiber, den britischen Ölkonzern BP, klagen. Die beiden Unternehmen wollten sich bisher nicht zu den Vorwürfen äußern.

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